01.06.2015 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Schlafstörungen bei Demenzkranken
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2015
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Demenzerkrankungen weisen neben kognitiven Symptomen eine Reihe von behavioralen und psychologischen Symptomen der Demenz (BPSD) auf. Depression und Apathie sind die häufigsten BPSD, aber auch Schlafstörungen, die den klinischen Verlauf erschweren, kommen vor. Diese Symptome stellen eine starke Belastung für Betroffene und deren Betreuer dar. Oft sind sie aufgrund der bestehenden Komorbiditäten schwierig zu behandeln. Häufige Formen der Schlafstörungen bei Demenz sind Insomnie, Hypersomnie, zirkadiane Rhythmusstörungen und nächtliche motorische Unruhe. Schlafdauer und „Rapid-eye-movement“(REM)-Schlafphase sind reduziert. Die Diagnostik der Schlafstörungen bei Demenz muss die Risikofaktoren abklären und eine detaillierte Schlafanamnese beinhalten; verschiedene Instrumente sind hierzu verfügbar. Die Therapie ist in erster Linie nichtpharmakologisch: Aufklärung und Beratung, Vermittlung von Maßnahmen der Schlafhygiene, verschiedene Entspannungstechniken und psychotherapeutische Interventionen stehen im Vordergrund. Pharmakologische Therapien gehen oft mit schweren Nebenwirkungen bei dieser älteren, vulnerablen Patientengruppe einher und dürfen nur eingesetzt werden, wenn nichtpharmakologische Optionen nicht ausreichen. Der Einsatz der Medikamente muss zeitlich und in der Dosierung limitiert erfolgen. Die pharmakologischen Therapiemöglichkeiten werden im Detail kritisch diskutiert.
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