Zusammenfassung
Schizophrenien treten bei ca. 0,4–1 % der Bevölkerung auf, wobei hier in den letzten Jahrzehnten keine signifikanten Veränderungen zu verzeichnen gewesen sind. Die Ursachen für Schizophrenien sind noch nicht bekannt, vermutet wird ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren, wie etwa genetische Disposition, neurobiologische und psychosoziale Faktoren. Die (schubweise auftretenden) Krankheitsverläufe sind unterschiedlich: einfache Verläufe machen ca. 35 % und wellenförmige Verläufe ca. 60 % der Fälle aus, 5 % der Erkrankten weisen sogenannte andere Verläufe auf. Schizophrenien sind im Allgemeinen durch Störungen des Denkens und der Wahrnehmung gekennzeichnet; zudem weisen die Patienten inadäquate und/oder verflachte Affekte auf. In der Regel kommt es nicht zu Einschränkungen der intellektuellen Fähigkeiten, doch lassen sich bei einigen Patienten im Verlauf der Erkrankung gewisse kognitive Defizite beobachten. Lediglich 20 % der Patienten sprechen nicht oder nur schlecht auf eine medikamentöse Therapie an; ca. 10 % der Patienten müssen dauerhaft stationär untergebracht werden. Demgegenüber stehen jedoch 60 % der Patienten, die bei entsprechend konsequenter Behandlung ein weitgehend normales und selbstständiges Leben führen können. Allerdings besteht bei schizophrenen Patienten ein hohes Suizidrisiko, es liegt etwa bei 10 %. Die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien, wobei eine akute Ersterkrankung vor allem bei jungen Menschen im Alter von 20–25 Jahren zu finden ist. Dieses Kapitel stellt exemplarische Pflegeplanungen für die paranoid-halluzinatorische, die hebephrene und die katatone Schizophrenie vor, wobei zuvor die wesentlichen Merkmale dieser Störungsbilder beschrieben werden. Ergänzt sind darüber hinaus praxisnahe Hinweise für den pflegerischen Umgang mit diesen Patienten sowie ein Exkurs zum Thema „Pflege bei Zwangsmaßnahmen“.