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17.05.2021 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Schwere COVID-19-Verläufe künftig per Biomarker erkennen?

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Wissenschaftler*innen des UKE haben gemeinsam mit Forschenden der UK Aachen zwei sogenannte Biomarker identifiziert, mit deren Hilfe frühzeitig die Schwere einer COVID-19-Erkrankung festgestellt werden kann. Die Hoffnung: Das Sterblichkeitsrisiko schon bei der Krankenhauseinweisung einschätzen zu können.

Biomarker © Valerii / stock.adobe.com

Viele Patient*innen mit einer Corona-Infektion benötigen eine intensive Versorgung, um zu überleben. Bislang war es mit Hilfe der üblichen Laborwerte und klinischen Untersuchungsmethoden nur eingeschränkt möglich, schon bei der Aufnahme in die Klinik vorherzusehen, welche Erkrankung einen solch schweren Verlauf nehmen könnte und ein höheres Sterblichkeitsrisiko mit sich bringt. Forschenden aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Uniklinik Aachen ist es nun gelungen, zwei Biomarker zu identifizieren, die es erlauben, bereits bei der Krankenhausaufnahme mit hoher Zuverlässigkeit Patient*innen mit hohem, mittlerem und niedrigem Sterberisiko zu unterscheiden.

Pilotstudie mit 31 Patient*innen

Dr. Juliane Hannemann und Prof. Dr. Rainer Böger vom Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie des UKE, bestimmten dazu bei 31 Patient*innen, die aufgrund einer COVID-19-Erkrankung stationär zur Behandlung aufgenommen wurden, die Serumkonzentrationen von ADMA und SDMA – zwei Metabolite aus dem Eiweißstoffwechsel. „Die Ergebnisse unserer Untersuchungen zeigen, dass Patient*innen, bei denen zum Zeitpunkt der Krankenhauseinweisung hohe Messwerte beider Marker vorlagen, ein Sterblichkeitsrisiko von 88 Prozent hatten, während alle COVID-19-Patient*innen mit niedrigen Konzentrationen beider Marker überlebten“, sagt Hannemann. Patient*innen, bei denen nur einer der beiden Marker erhöht war, hatten demnach ein mittleres Sterberisiko von 25 Prozent. Fazit von Institutsdirektor Böger: „Die Ergebnisse der Pilotstudie geben Anlass zur Hoffnung, dass COVID-19-Patient*innen mit hohem Sterblichkeitsrisiko frühzeitig identifiziert und intensivmedizinisch behandelt werden können, um so ihre Überlebenschancen zu verbessern.“

Die Forschenden, deren Arbeiten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von der Hamburger Joachim Herz-Stiftung gefördert werden, planen nun, eine große multizentrische Studie durchzuführen, um die Ergebnisse der Pilotstudie zu bestätigen. Die Ergebnisse der Pilotstudie, wurden in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. (SK)

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