Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) hat nach fast drei Jahren den Pflegepool Bayern zum Jahresende 2022 aufgelöst. Die Meldeplattform für Freiwillige war zu Beginn der Corona-Pandemie ins Leben gerufen worden, um Pflegeeinrichtungen und Kliniken mit Fachkräften zu unterstützen.
Wie die VdPB mitteilt, verzeichnetet der im März 2020 geschaffene Pflegepool insgesamt rund 4.300 Einträge von Freiwilligen – über die Hälfte davon Pflegefachpersonen oder Menschen aus Pflegeassistenzberufen. Die Vermittlung in die Einsätze erfolgte in Kooperation mit Freiwilligen-Organisationen wie dem Bayerischen Roten Kreuz.
„Wir waren und sind stolz darauf, wie schnell wir das auf die Beine gestellt haben. Mit noch mehr Stolz erfüllt uns jedoch die Tatsache, dass wir mit dieser Plattform so viele Menschen, insbesondere aus unserer eigenen Berufsgruppe, motivieren konnten, ihre Unterstützung anzubieten“, erklärte VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner am Dienstag.
Das Tempo, in dem die Corona-Krise ganz Deutschland und vor allem auch den Freistaat im Frühjahr 2020 überrollte, sei beispiellos gewesen. Sigl-Lehner: „Die Pflege stand in allen Settings geradezu blank da, das Virus brachte Einrichtungen und Pflegende in Hochgeschwindigkeit an die Belastungsgrenzen, oft auch darüber hinaus.“
Quasi übers Wochenende habe man zusammen mit einer Digitalagentur eine Plattform entwickelt. Diese eröffnete binnen kürzester Zeit enorme Unterstützungs-Potenziale. Bereits in den ersten Tagen verzeichnete die VdPB über 1.000 Freiwillige für den Pflegepool.
Rettungsanker in größter Not
Angaben dazu, wie viele Einsätze tatsächlich vermittelt wurden, kann die VdPB nicht machen. Solche Rückschlüsse lasse die Plattform nicht zu. Aus Rückmeldungen von Einrichtungen, Katastrophenschutz und der Freiwilligen selbst schließe man jedoch, dass der Pflegepool „nicht selten ein Rettungsanker in allergrößter Not war.“ Allein in den beiden letzten schweren Corona-Wellen seien rund 170 Aufrufe über den Pflegepool an die Freiwilligen rausgegangen. Damit habe man einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie leisten können.
Sigl-Lehner dankte ausdrücklich allen Freiwilligen, die sich im Pflegepool registriert hatten. Mit ihrem Eintrag hätten sie ihre Hilfsbereitschaft sowie Solidarität mit den Pflegenden und den Menschen mit Pflegebedarf unter Beweis gestellt. (ne)