Die Pflegekammer Niedersachsen ruft die Landesregierung auf, die Leistungen der Pflegenden in der Coronakrise auch finanziell anzuerkennen. Wo über Neuwagen-Boni diskutiert werde, dürfe die Pflege nicht leer ausgehen.
Nadya Klarmann, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen (© Pflegekammer Niedersachsen)
Pflegefachpersonen und Hilfskräfte in allen Versorgungsbereichen halten derzeit die pflegerische Versorgung der Bevölkerung am Laufen. Und das unter schwersten Rahmenbedingungen. „1.500 Euro steuerfrei für Vollzeitbeschäftigte wären ein erstes Signal an die Pflegenden in Niedersachsen“, erklärte am Montag die Präsidentin der Pflegekammer Nadya Klarmann. Applaus sei schön, Merci eine nette Geste, aber die Miete könne davon niemand bezahlen, so Klarmann weiter.
Das Aussetzen von Arbeitszeitregelungen, das Einspringen an freien Tagen, die Angst, selbst krank zu werden und der andauernde Kampf um Schutzausrüstung führten zu extremen Belastungen. Daher müsse es in Zeiten der Krise eine zusätzliche monatliche Gefahrenzulage geben. Gleichzeitig warnte Klarmann davor, Bonuszahlungen auf die Arbeitgeber abzuschieben. Ohne eine Refinanzierung seien viele nicht in der Lage, Zusatzzahlungen zu leisten.
Andere Bundesländer haben bereits Bonuszahlungen an Pflegekräfte zugesagt. So gibt es in Bayern 500 Euro pro Pflegekraft, die mehr als 25 Wochenstunden arbeitet. Bei weniger Arbeitsstunden wird die Summe angepasst. In Schleswig-Holstein sollen Pflegende einmalig 1.500 Euro erhalten. Zuletzt hatte sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) für eine steuerfreie Schichtzulage sowie zusätzliche Urlaubstage stark gemacht. (ne)