Vertreter*innen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich sowie aus Sozialverbänden entwickelten gemeinsam mit Beschäftigten aus Pflegeeinrichtungen politische Handlungsempfehlungen, um die pflegerische Versorgung unter Pandemiebedingungen zu verbessern. Gefördert wurde das Projekt CoronaCare vom BMBF.
Untersucht wurden die Auswirkungen der Pandemie auf die soziale Gesundheit der Bevölkerung und insbesondere auf die von Pflegekräften und Gepflegten, erklärt Prof. Dr. Christine Holmberg, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Durchgeführt wurde das Forschungsprojekt gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Magdeburg.
Pflege im Spannungsfeld
Da die von der Politik ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu großen Teilen auch die Reduktion sozialer Interaktionen bewirken, schützen diese Maßnahmen zwar die körperliche Gesundheit, haben aber Auswirkungen auf die psychische und vor allem auf die soziale Gesundheit. So habe sich insbesondere in der Pflege ein Spannungsverhältnis zwischen dem beruflichen Ethos guter Pflege und den notwendigen Abstandsregeln ergeben. Für Pflegekräfte sei es wichtig, das bestehende Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch zu helfen und zu versorgen und den „asozialen“ Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu benennen und anzuerkennen. Das bedeute auch, die Tatsache anzunehmen, dass es nur mehr oder weniger angemessene Lösungen, aber keine eindeutig richtigen oder falschen geben könne.
Erste Handlungsempfehlungen im Pflegebereich für ein Pandemiemanagement, welches lokale Bedingungen und Akteure berücksichtigt, sind entwickelt und veröffentlicht. Weitere folgen.