Krankenhausträger, Ärzteschaft, Pflegende und Medizinische Fachangestellte sehen die rasante Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland mit großer Sorge. Sie halten weitergehende Sofortmaßnahmen von Bund und Ländern für dringend erforderlich.
Kurzfristig die Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht zu prüfen – diese Aufforderung des Ethikrates wird im gemeinsamen Appell begrüßt.
Die mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorgesehenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind richtig und notwendig, sie reichen aber nicht aus, um der drohenden Überlastung des Gesundheitswesens entgegenzuwirken, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Deutsche Krankenhausgesellschaft, Bundesärztekammer, Deutscher Pflegerat, Bundespflegekammer und der Verband medizinischer Fachberufe fordern:
- Für den Zugang zu Angeboten des Öffentlichen Lebens sind bundesweit und einheitlich 2-G-Regelungen (geimpft oder genesen) als zwingende Zutrittsvoraussetzungen zu etablieren und wirksam zu kontrollieren.
- Für Aktivitäten mit besonders hohem Infektionsrisiko, vor allem in Regionen mit hohen Infektionsraten, sollten Antigen-Schnelltests zusätzlich zur 2-G-Regelung (2-G+) obligatorisch werden.
- Das Vorhaben der Bundesregierung, eine allgemeine und für die Arbeitgeber durchsetzbare 3-G-Regel am Arbeitsplatz einzuführen, wird ausdrücklich unterstützt.
Außerdem wird die aktuelle Stellungnahme des Deutschen Ethikrates begrüßt, in der er die Bundesregierung auffordert, kurzfristig die Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht zum Schutz besonders vulnerabler Menschen in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu prüfen. Eine offene, transparente und abwägende Diskussion dieser komplexen Fragestellung trage mit dazu bei, eine Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gut zu begründen und Akzeptanz zu schaffen.
Krankenhausträger, Ärzteschaft, Pflegende und Medizinische Fachangestellte appellieren dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. Mit einer Impfung schütze man nicht nur sich selbst und seine Kontaktpersonen, man trage aktiv dazu bei, die in immer mehr Regionen drohende Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, heißt es. Dabei könne eine Impfung nicht jede Infektion vermeiden, aber das Risiko selbst schwer zu erkranken und andere anzustecken, werde durch die Impfung drastisch reduziert. Das zeige die aktuelle Situation auf den Intensivstationen deutlich, auf denen mit großer Mehrzahl ungeimpfte Patientinnen und Patienten versorgt werden müssen.