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14.04.2022 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Diakonie-Chef zu Impfpflicht: Viele Pflegekräfte fühlen sich zum Narren gehalten

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Corona-Teil-Impfpflicht für Beschäftigte in Heimen, Kliniken und Praxen, aber keine allgemeine Pflicht zum Impfen: Pflegeanbieter machen einen krassen Widerspruch in der Pandemiepolitik aus.

Ulrich Lilie, Diakonie-Präsident © Britta Pedersen / dpa-Zentralbild / dpa / picture allianceBedauert das Scheitern der allgemeinen Corona-Impfpflicht: Diakonie-Präsident Ulrich Lilie (hier bei der Übergabe der Wohlfahrtsmarken 2022).

Scharfe Kritik am Scheitern der allgemeinen Corona-Impfpflicht hat der Präsident des kirchlichen Sozialverbands Diakonie, Ulrich Lilie, geübt. Dass der Bundestag auf „dieses wichtige Instrument zur weitsichtigen Pandemiebekämpfung“ verzichte, sei ein „fatales Signal“ an die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, sagte Lilie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) am Donnerstag.

Zunächst habe die Politik eine einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht mit einem „grottenschlecht gemachten Gesetz“ eingeführt, sagte Lilie. Mit dem Scheitern der allgemeinen Impfpflicht lege sie „einem unauflösbaren Widerspruch nach“.

„Parlament düpiert die Hochengagierten“

So sei es in den Alten- und Pflegeheimen nunmehr erlaubt, dass ungeimpfte Besucher zu den Bewohnern ins Zimmer gingen, während ungeimpfte Beschäftigte auf den Stationen nicht mehr tätig sein dürften. Das sei keinem mehr zu vermitteln, sagte der Diakonie-Chef. Viele Mitarbeitenden fühlten sich „zum Narren“ gehalten. Das Parlament düpiere die „Hochengagierten“ mit womöglich fatalen und „langfristig auch demokratiepolitischen Folgen“.

Auch der Chef des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, warnte vor den Auswirkungen der gescheiterten allgemeinen Impfpflicht. Damit fehle ein „wichtiger Baustein“ zum Schutz der älteren und vulnerablen Menschen, sagte Meurer der FAZ.

Allein in der Altenpflege arbeiten in Deutschland gut eine Million Menschen. Die Diakonie zählt zu den großen Anbietern am Markt. Ihr gehören eigenen Angaben zufolge etwa 33.000 stationäre und ambulante Dienste wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Sozialstationen sowie Wohngruppen oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen an. (hom)

Quelle: Ärzte Zeitung

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