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24.05.2020 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Ein bis zwei COVID-19-Tests pro Woche in Heimen und Kliniken

verfasst von: Katrin Zeiß

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Ob Pflegeheim, Klinik oder Geriatrie: Seit Montag greift in Thüringen ein systematisches Screening von Personal auf SARS-CoV-2-Infektionen. An Abstrich-Teams sollte es nicht fehlen.

Test © Christophe Gateau / dpa / picturIn Thüringen sollen Pflegekräfte in Einrichtungen, in denen es zuvor einen COVID-19-Ausbruch gab, künftig vorsorglich getestet werden.

Thüringen führt ein systematisches Corona-Testscreening beim Personal von Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern ein. Es sieht bei Personal ohne Symptome einer SARS-CoV2-Infektion ein bis zwei vorsorgliche Tests pro Woche vor.

Das Screening ist Teil eines von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) vorgestellten Konzepts zur Ausweitung der Corona-Testkapazitäten. Es greift mit der schrittweisen Rückkehr der Krankenhäuser zum Regelbetrieb seit dem 18. Mai.

Im Auge hat das Ministerium neben Personal, das Patienten mit COVID-19 betreut, auch Mitarbeiter besonders gefährdeter Bereiche wie Intensivstationen, Geriatrien und Krebsstationen von Krankenhäusern sowie Beschäftigte von Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Regionen mit besonders vielen Corona-Fällen.

Laborkapazitäten sind ausreichend

Auch Menschen, die neu in Pflegeeinrichtungen aufgenommen werden oder zum Beispiel nach Klinikaufenthalten dorthin zurückkehren, sollen vorsorglich getestet werden. Das gilt auch für Mitarbeiter, Bewohner und Patienten von Pflegeeinrichtungen und Kliniken, in denen es zu einem COVID-19-Ausbruch gekommen ist.

Unsere 25 Abstrichstützpunkte sind jederzeit in der Lage, wieder deutlich mehr Test-Termine zu vergeben.


Dr. Annette Rommel, Vorstandsvorsitzende der KV Thüringen

Die Laborkapazitäten für die Ausdehnung der Tests sind Werner zufolge vorhanden. Von 24.000 möglichen Tests pro Woche werden demnach derzeit nur 11.000 in Anspruch genommen. Mit der Einbindung tiermedizinischer Laborkapazitäten des Landesamtes für Verbraucherschutz in die Diagnostik und die Einführung neuer Testtechniken könne die Kapazität langfristig auf 30.000 Tests wöchentlich hochgefahren werden. Der Bundestag hatte am vergangenen Donnerstag beschlossen, dass im Umfeld besonders gefährdeter Menschen mehr getestet werden soll, zum Beispiel in Pflegeheimen. Tests auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen sollen auch symptomunabhängig möglich sein, nicht nur bei begründetem Infektionsverdacht.

Nach der von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Neufassung des Infektionsschutzgesetzes im zweiten Pandemiegesetz sollen die Krankenkassen die Tests auch dann bezahlen müssen, wenn jemand keine Symptome zeigt. Im Umfeld besonders gefährdeter Menschen, zum Beispiel in Pflegeheimen, soll verstärkt auf das Virus getestet werden.

KV Thüringen sieht sich vorbereitet

Die KV Thüringen sieht sich auf systematische Corona-Tests für besonders gefährdete Personengruppen gut vorbereitet. „Unsere 25 Abstrichstützpunkte sind jederzeit in der Lage, wieder deutlich mehr Test-Termine zu vergeben“, sagte die KV-Vorsitzende Dr. Annette Rommel. Hinzu kämen vier mobile Abstrich-Teams, die vor allem bei mobilitätseingeschränkten Personen eingesetzt werden könnten, zum Beispiel in Pflegeheimen. Außerdem seien Tests inzwischen auch in vielen Arztpraxen möglich, nachdem diese inzwischen über die zu Beginn der Pandemie fehlende Schutzausrüstung verfügten.

In Thüringen arbeiten über 33.000 Pflegekräfte in Pflegeheimen oder -diensten, in Krankenhäusern sind mehr als 17.300 Ärzte und Pflegekräfte beschäftigt. In Thüringen ist es bisher in mehreren Pflegeeinrichtungen zu Corona-Ausbrüchen gekommen.

Für bundesweite Schlagzeilen sorgten die Landkreise Greiz und Sonneberg, in denen die Infektionsrate zuletzt über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag, inzwischen aber unter die kritische Marke gerutscht ist.

Im ostthüringischen Landkreis Greiz liegt der Schwerpunkt in Pflegeheimen. In der südthüringischen Kreisstadt Sonneberg ist ein Gesundheitscampus mit Dialysezentrum, Krankenhaus, zwei Pflegeheimen und Arztpraxen betroffen.

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