Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die Pflegeausbildung aus. Die Lenkungsgruppe Junge Pflege im DBfK befürchtet Nachteile und Risiken für angehende Nachwuchspfleger und fordert Anpassungen.
Die bundesweiten Schulschließungen seit Mitte März treffen auch die Pflegeschulen und Hochschulen. Unterricht und Vorlesungen finden allenfalls eingeschränkt statt, viele Schülerinnen und Schüler werden stattdessen – ungeachtet ihres Ausbildungsstands – in den Praxiseinsatz geschickt, so der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
Die Junge-Pflege-Lenkungsgruppe im DBfK sorgt sich um die Folgen einer „derart defizitären Ausbildungsqualität“. In einem Impulspapier mahnt sie gute und angepasste Ausbildungsbedingungen an und erinnert die Ausbildungsträger an ihre gesetzlichen Verpflichtungen.
Auszubildende und Studierende der Pflegeberufe treffe die Pandemie besonders hart und viele unter ihnen zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: mitten in der Prüfungsvorbereitung, für andere am Ausbildungsstart bzw. in ihrer Probezeit.
Pflegenachwuchs nicht „verheizen“
So fordert die Lenkungsgruppe u.a. eine systematische Praxisanleitung und -begleitung, psychologische Betreuung der Auszubildenden während der Pandemie, die Förderung digitaler Ausstattung sowie eine Anpassung der Probezeitregelung.
Unbedingt zu vermeiden sei auch, dass angehende Kolleginnen und Kollegen ohne jegliche theoretische Vorbereitung in den praktischen Ausbildungsorten eingesetzt werden. Anderenfalls befürchtet die ,Junge Pflege‘ gefährliche Überforderungssituationen und eine erhöhte Fluktuation während der Ausbildung. Qualifizierter pflegerischer Nachwuchs werde dringend benötigt und sollte nicht „verheizt“ werden. (ne)