Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) fordert alle Einrichtungen auf, ihre Verantwortlichen für das klinische Risikomanagement aktiv in die Krisenstäbe einzubeziehen. Zudem gibt das APS Hinweise zur Patientensicherheit in der Corona-Krise, die ersten beziehen sich auf die Einrichtung zusätzlicher Beatmungskapazitäten in Krankenhäusern.
„Manchmal entscheiden vermeintliche Kleinigkeiten wie die Verteilung unterschiedlicher Beatmungsgeräte auf den verschiedenen Zimmern und Abteilungen über die Handlungsfähigkeit des Personals und damit die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Dr. Reinhard Strametz, Mitglied im Vorstand des APS und dort zuständig für Medizinprodukte.
Risikomanager aktiv in Krisenstäbe einbeziehen
„Von außen kann niemand allgemeingültige Hinweise geben, an welcher Stelle der jetzt nötigen Krisenmaßnahmen vermeidbare Risiken für Patienten und Mitarbeiter entstehen können. Deshalb ist es essenziell, die Fachkräfte des Risikomanagements, die ihre Einrichtungen kennen und darin geschult sind, neue Risiken frühzeitig zu erkennen und zu analysieren, jetzt an zentraler Stelle in alle Krisenstäbe einzubinden, um Mitarbeiter und Patienten und damit die gesamte Organisation vor vermeidbaren Fehlern zu schützen“, betont Dr. Ruth Hecker, selbst langjährige Leiterin der Abteilung für klinisches Risikomanagement der Universitätsklinik Essen und Vorsitzende im APS. Risikomanagement sei unverzichtbar – auch und gerade im Notfall!
„Ein wichtiges Anliegen des APS ist, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, damit Fehler nicht wiederholt werden. Das gilt insbesondere auch in der Vorbereitung und Bewältigung der Corona-Krise“, führt Heike Morris, stellvertretende Vorsitzende des APS, aus. „Wir wollen deshalb eine Plattform schaffen, damit weitere Tipps zur Verbesserung der Patientensicherheit mit Blick auf die Corona-Situation zusammengetragen und verbreitet werden. Deshalb bitten wir darum, entsprechende Erfahrungen an uns einzusenden.“ Die Einreichung entsprechender Hinweise ist ab sofort über die APS-Webseite möglich.
Die Tipps des APS und das Kontaktformular für die Übermittlung weiterer Hinweise finden sich unter www.aps-ev.de/corona-krisenmanagement-tipps/