Wie sind Pflegehaushalte in Berlin bisher durch die Pandemie gekommen? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Der Verein „wir pflegen Berlin“ hat eine Umfrage unter pflegenden Angehörigen zu deren Pandemieerfahrungen gestartet.
Auch für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen bedeutete die Pandemie einen großen EInschnitt. WIe sehen ihre Erfahrungen aus?
Bei den Diskussionen um die Auswirkungen der Pandemie bleibt die Gruppe der pflegenden Angehörigen oft außen vor. Dabei sind im Verlauf der Pandemie viele Unterstützungsangebote weggebrochen.
„Es ist notwendig, dass die Politik die häusliche Versorgung, insbesondere die durch pflegende Angehörige in ihren Pandemiekonzepten stärker beachtet und Pandemiemaßnahmen und Unterstützungsangebote auf Verbesserungsbedarf überprüft“, fordert Gabriele Tammen-Parr, Vorstandsvorsitzende von „wir pflegen. Berlin“. Aus Sicht der Angehörigen-Selbsthilfe-Organisation waren die Rahmenbedingungen für eine gute Versorgung im häuslichen Pflegebereich schon vor der Pandemie unzureichend. Bei vielen pflegenden Angehörigen sei die Belastungsgrenze längst erreicht oder überschritten.
Online-Umfrage zu Pandemieauswirkungen
Mit Hilfe einer online-Umfrage will „wir pflegen Berlin“ jetzt herausfinden, welche Erfahrungen pflegende Angehörige in Berlin im Verlauf der Pandemie gemacht haben und welche Verbesserungsvorschläge sie haben. Bis zum 31. August können pflegende Angehörige an der Umfrage teilnehmen und dazu beitragen, das Unterstützungssystem weiterzuentwickeln.
Die aus den Umfrageergebnissen resultierenden Vorschläge und Forderungen sollen veröffentlicht und gezielt mit der Politik diskutiert werden.
Erst kürzlich zeigten erste Ergebnisse der BaCom-Studie (Bayerischer ambulanter COVID-19 Monitor), wie sehr die Pandemie Pflegebedürftige und ihre Angehörigen psychisch belastet hat. (ne)