Sakrumfrakturen beim geriatrischen Patienten nehmen zu und bilden eine eigene Entität. Sie können auch mit unspezifischer Symptomatik imponieren und werden daher leicht übersehen. Stabilitätsbeurteilung und Therapieentscheidung erfordern eine Betrachtung des gesamten Beckenrings. Die konventionelle Röntgenuntersuchung ist die Primärdiagnostik, jedoch ist zur Beurteilung des hinteren Beckenrings regelmäßig eine schnittbildgebende Untersuchung erforderlich. Die FFP-Klassifikation (FFP: „fragility fractures of the pelvis“) ist für die anzustrebende chirurgische Therapie richtungweisend. Bei stabilen und auch im Verlauf nicht wesentlich dislozierenden Frakturen ist diese konservativ. Bei Instabilität, fehlender Mobilisierbarkeit und anhaltenden Schmerzen kommen je nach Frakturform minimal-invasive Verfahren zur Stabilisation des hinteren und vorderen Beckenrings bis hin zu aufwendigen Verfahren wie der spinopelvinen Fixation in Betracht.