01.08.2016 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Rückgang der Nierenfunktion im Alter
Teil des physiologischen Alterns vs. Alterskrankheit
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2016
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Inzidenz und Prävalenz der chronischen Niereninsuffizienz („chronic kidney disease“, CKD) nehmen bei älteren Menschen weltweit zu. Dabei ist die Abnahme der Nierenfunktion im Alter einerseits Teil des physiologischen Altersprozesses, aber andererseits auch Ausdruck der Multimorbidität vieler älterer Menschen. Die Berechnung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) anhand spezifischer, in der älteren Bevölkerung validierter mathematischer Algorithmen und der Nachweis einer gesteigerten Proteinausscheidung über den Urin erlauben auch bei geriatrischen Patienten die gezielte Abschätzung der Nierenfunktion. Die reduzierte Nierenfunktion hat vielfältige klinische Konsequenzen, einschließlich einer verzögerten Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen, einer reduzierten Blutbildung, Störungen im Elektrolyt- und Säure-Base-Haushalt oder Knochenstoffwechsel. Darüber hinaus fördert eine reduzierte Nierenfunktion auf vielfältige Art und Weise direkt das Auftreten geriatrischer Syndrome, insbesondere des „Frailty“-Syndroms. Therapeutische Strategien, ein kontinuierliches Fortschreiten einer Niereninsuffizienz zu verhindern, umfassen neben der Therapie der Grunderkrankungen v. a. die konsequente Blutdruck- und Diabeteseinstellung sowie das Vermeiden potenziell nephrotoxischer Medikamente.
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