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12.03.2019 | Nachrichten

Richtiger Umgang mit MRSA – ambulante Pflege hat Nachholbedarf

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​​​​​​​Mit dem Hygienemanagement bei MRSA sind viele ambulante Pflegedienste offenbar überfordert. Das zeigt eine aktuelle Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) und der Berliner Charité. Nur in jedem zweiten Fall sei eine fachgerechte MRSA-Versorgung gewährleistet.

An der Befragung nahmen 656 Mitarbeiter aus deutschlandweit 107 Pflegediensten teil. Wie die Autoren in der Fachzeitschrift ZEFQ berichten, gab es in rund einem Drittel der Dienste kein festes MRSA-Sanierungsschema (29,3 Prozent) beziehungsweise fehlte ein Protokoll für die MRSA-Sanierung (28,7 Prozent). Waren solche Strukturen etabliert, haperte oft es an der Information der Mitarbeiter: So wussten 25,6 Prozent der Befragten nichts von dem vorhandenen Sanierungsschema bzw. 26,8 Prozent nichts vom Sanierungsprotokoll.

Regelmäßige Schulungen wirken

Offenbar wirken sich regelmäßige Hygieneschulungen positiv auf das Hygienemanagement aus. Pflegekräfte, die innerhalb der letzten 12 Monate an einer entsprechenden Schulung teilgenommen hatten, waren über MRSA-Sanierungsschemata, Sanierungsprotokollierung und Verfahrensanweisungen zum Umgang mit Problemkeimen besser informiert  als andere Kollegen.

Für den ZQP-Vorstandsvorsitzenden und Mitautor der Studie, Ralf Suhr, sind Fortbildungen für Pflegekräfte für das gesamte Thema Patientensicherheit von erheblicher Bedeutung. Das zeige sich auch beim Hygienemanagement. Dienste und Einrichtungen müssten darum sicherstellen, dass die Mitarbeitenden ihr Wissen häufig genug auffrischen können.

Derzeit sind ambulante Dienste an der Versorgung von 830.000 Pflegebedürftigen beteiligt. Damit spielen sie laut ZQP auch eine wichtige Rolle bei der Besiedlungs- sowie Infektionsvorbeugung mit MRSA. Ralf Suhr: „Die fachgerechte Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen in ambulanten Diensten insbesondere im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen, die von Problemkeimen betroffen sind, ist ein wichtiger Faktor für deren Sicherheit aber auch für die Sicherheit anderer Patienten im Versorgungsystem.“ (ne)

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