01.05.2015 | Originalien
Relevante Nebenbefunde im CT
Ein unterschätzter Aspekt der modernen Lungenemboliediagnostik
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2015
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Hintergrund
Die sichere Erkennung einer Lungenembolie (LE) gilt für Notfalleinrichtungen seit langer Zeit als großes Problem. Die 2008 implementierten und 2014 aktualisierten ESC-Leitlinien zur LE empfehlen ein Vorgehen, welches eine niederschwellige CT-Indikation mit einem hohen Anteil von LE-Ausschlussuntersuchungen vorsieht.
Methoden
Die vorliegende Arbeit untersucht retrospektiv bei 492 Patienten mit Verdacht auf LE die Inzidenz und klinische Bedeutung von Nebenbefunden im CT. Diese könnten – in Ergänzung zur LE-Diagnostik – einen wichtigen zusätzlichen Informationsgewinn bedeuten.
Ergebnisse
Bei 59 Patienten (12 %) wurde eine LE nachgewiesen. In 203 Fällen (41 %) fanden sich Nebenbefunde. Besonders häufig waren die Befunde Struma, Pleuraerguss, pneumonieverdächtiges Infiltrat, neoplasieverdächtige Raumforderung und Lymphknotenvergrößerung; seltener vertreten waren die Befunde pulmonalvenöse Stauung, Perikarderguss, Rippenfraktur und Pneumothorax.
Schlussfolgerung
Die Daten zeigen einen hohen Prozentsatz an Nebenbefunden. Die dargestellten Erkrankungen sind unterschiedlich prognostisch bedeutsam und wären teilweise durch alternative Methoden darstellbar gewesen. Dennoch ist ein Teil der CT-Nebenbefunde mit einem wesentlichen Informationsgewinn und der Notwendigkeit weiterer Nachfolgeuntersuchungen verbunden.
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