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2018 | Ratgeber | Buch

Gesunde Ernährung, gesunder Lebensstil

Was schadet uns, was tut uns gut?

verfasst von: Prof. Dr. Dr. Udo Rabast

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Was kann man tun, um möglichst gesund möglichst lange zu leben?

Diese Frage ist so alt wie die Menschheit und heute, im Zeitalter schier unbegrenzter medizinisch-technischer Möglichkeiten, aktueller denn je.

Der Autor, renommierter Gastroenterologe und Ernährungsmediziner mit jahrzehntelanger klinisch-praktischer und wissenschaftlicher Erfahrung, greift in diesem Buch viele Fragen auf, mit denen man im Alltag oft konfrontiert wird. Ist Grillen schädlich? Sind Vitamine nützlich? Was ist dran am „Superfood“?

Auf anregende Weise - stets mit einem Augenzwinkern und ohne erhobenen Zeigefinger - geht er auf diese und viele weitere Aspekte unseres heutigen Lebenswandels ein. Unsere Ernährung nimmt dabei einen großen Stellenwert ein, aber auch viele andere Lebensstilfragen spielen eine Rolle. Er stellt wissenschaftlich fundiert dar, was man sich von verschiedenen Trends und hartnäckigen Gerüchten erwarten darf. Der interessierte Leser findet hier zahlreiche Informationen und Anregungen, wie er auf sinnvolle Art und Weise eine gesunde Ernährung und gesunden Lebensstil in seinen Alltag einbauen kann.

Das Buch erschien in erster Auflage unter dem Titel „Gesundheit, langes Leben und Ernährung“ beim Umschau Zeitschriftenverlag. Es wurde in der vorliegenden Fassung komplett überarbeitet, aktualisiert und um neue, aktuelle Themen erweitert. Es richtet sich an alle an gesunder Ernährung und gesundem Lebensstil interessierten Leser und ist darüber hinaus auch eine wertvolle Informationsquelle für im Ernährungsbereich tätige Berufsgruppen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Unterschiede in Lebenserwartung und Lebenslänge

Frontmatter
Kapitel 1. Permanenter Anstieg unserer LebenserwartungLebenserwartung
Zusammenfassung
Als die Beatles 1964 „Will you still need me, will you still feed me, when I am sixty-four“ sangen, war die Frage durchaus realistisch. Die mittlere Lebenserwartung des Mannes lag bei 68, die der Frau bei 74 Jahren. Für Politiker waren Aussagen wie „Die Renten sind sicher“ keine Phrase. Sie konnten dies fast garantieren. Fünf Jahrzehnte später hat sich die Situation grundlegend geändert. Ein 2007 geborener Junge wird rein rechnerisch durchschnittlich 76,6 und ein Mädchen 82,1 Jahre. Im Jahr 2015 aktualisierte Zahlen weisen für Männer fast 78 (77 Jahre und 9 Monate) und für Frauen fast 83 Jahre (82 Jahre und 10 Monate) aus.
Udo Rabast
Kapitel 2. Wie definiert man GesundheitGesundheitsdefinition?
Zusammenfassung
Nicht nur in unseren Breiten, auch weltweit wird unsere Lebenserwartung letztlich von unserem Gesundheitsstatus mitbestimmt. Aber was ist eigentlich „krank“, und was ist „gesund“? Der britische Schriftsteller Aldous Huxley (1894–1963) behauptete: „Die Medizin hat so große Fortschritte gemacht, dass es praktisch keinen gesunden Menschen mehr gibt.“ Aphoristiker dagegen sehen in der „Gesundheit die Summe aller Krankheiten, die man nicht hat“.
Udo Rabast

Was schadet uns, was könnte uns schaden?

Frontmatter
Kapitel 3. TabakrauchenTabakrauchen
Zusammenfassung
Einer Pressemitteilung von 2016 zufolge sterben trotz rückläufiger Raucherzahlen in Deutschland pro Jahr 121.000 Menschen infolge des Tabakkonsums. Durchschnittlich raucht in Deutschland jede Person 1004 Zigaretten pro Jahr. Durch Tabakrauchen und Alkoholkonsum, so schätzen Experten, entstehen im Gesundheitswesen pro Jahr Kosten von 119 Milliarden. Erfreulicherweise greifen vor allem junge Menschen seltener zur Zigarette. Nur noch knapp 8 % der 12- bis 17-Jährigen rauchen. Dennoch raucht knapp ein Viertel in der Bevölkerung immer noch, und 12 % rauchen mehr als 20 Zigaretten pro Tag. 56 % haben nach eigenen Angaben noch nie geraucht. 20 % der Frauen und 29 % der Männer rauchen. Aber 6 % der Männer haben das Rauchen aufgegeben, bei den Frauen schafften dies nur 2 %.
Udo Rabast
Kapitel 4. AlkoholkonsumAlkoholkonsum und die Folgen
Zusammenfassung
Jeder Deutsche trinkt durchschnittlich 137 l Alkoholika pro Jahr. Alle sieben Minuten stirbt ein Mensch in Deutschland infolge von Alkoholmissbrauch. Pro Kopf werden in Deutschland pro Jahr 12,87 l reiner Alkohol von Menschen ab 15 Jahren getrunken. Dies ist ein l mehr als im europäischen Durchschnitt (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Udo Rabast
Kapitel 5. BewegungsmangelBewegungsmangel
Zusammenfassung
Einer Mitteilung der WHO aus dem Jahr 2015 zufolge sterben jährlich unnötigerweise Millionen Menschen an den Folgen von Zivilisationskrankheiten. Ein wesentlicher Faktor ist der Bewegungsmangel. Langes Sitzen verkürzt die Lebenserwartung der amerikanischen Bevölkerung signifikant. Ausgewertet wurden Daten des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) und Studiendaten von insgesamt 167 000 Erwachsenen. Untersucht wurden Sitzzeiten und Todesursachen aller Art. Den Daten zufolge verbringen Erwachsene im Schnitt 55 % ihres Tages sitzend.
Udo Rabast
Kapitel 6. Umwelt
Zusammenfassung
Luftverschmutzung wird bedingt durch winzige feste Bestandteile (Partikel), freigesetzte Gase und die Belastung durch Ozon. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt Gesundheitsschutzrichtlinien vor. Seit einigen Jahren erleben wir auch in Deutschland Smog infolge einer Schadstoffanreicherung in der Luft. Fahrverbote sind die unausweichliche Folge. Eine Situation, die wir früher allenfalls von London kannten, ist bei uns keineswegs mehr selten.
Udo Rabast
Kapitel 7. Veränderung unserer LebensmittelLebensmittelveränderung
Zusammenfassung
Kaum ein Thema der Lebensmittelkonservierung wird derart kontrovers diskutiert wie die Lebensmittelbestrahlung. Es stellt sich die Frage, ob von bestrahlten Lebensmitteln Gefahren im Sinne einer Strahlenbelastung ausgehen. Lebensmittel werden durch ionisierende Strahlen konserviert – hierzu werden Elektronen, harte Bremsstrahlung aus Teilchenbeschleunigern oder Gammastrahlen verwendet. Ziel der Lebensmittelbestrahlung ist es Keime, vor allem krankheitserregende Mikroorganismen, Insekten und Parasiten zu vernichten und damit das Lebensmittel zu sterilisieren und es länger haltbar zu machen.
Udo Rabast
Kapitel 8. Unspezifische und spezifische NahrungsNahrungsmittelintoleranz- bzw. LebensmittelintoleranzLebensmittelintoleranz
Zusammenfassung
Beim Vorliegen einer Magen-Darm-Erkrankung war über mehr als 100 Jahre die diätetische Behandlung mit einer sogenannten organbezogenen Schonkost die therapeutische Basis. Ein erkranktes Organ sollte sekretorisch und motorisch ruhiggestellt und so zur Ausheilung gebracht werden. Grundlage für die Anwendung war die Meinung von Autoritäten der damaligen Zeit. Wissenschaftlich war das Prinzip nicht bewiesen. Es wurde deshalb abgeschafft. Andererseits gibt es Menschen, die nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel über Beschwerden klagen. Manche Menschen bauen Ballaststoffe mit Hilfe von Bakterien intensiv ab. Man bezeichnet dies als Fermentieren. Nach einem Gericht mit Hülsenfrüchten können bei ihnen literweise Gase anfallen, z. B. Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan. Man spricht dann von einer unspezifischen Lebensmittelintoleranz.
Udo Rabast
Kapitel 9. KrebserkrankungenKrebs und ihre UrsachenKrebsursachen
Zusammenfassung
Nach Angaben der WHO erkrankten 2012 weltweit 14 Millionen Menschen an Krebs. 8,2 Millionen sind im selben Jahr an den Folgen verstorben. Was sind die Hauptursachen für die Entstehung von Krebserkrankungen? Gelänge es, deren Ursachen und die Ursachen arteriosklerotischer Erkrankungen zumindest teilweise zu beseitigen, so ließe sich unsere ohnedies lange Lebenserwartung noch steigern. Vordergründig betrachtet könnte man die Häufigkeitszunahme von Krebserkrankungen im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung, der Trinkwasserchlorierung, der Aufnahme krebserregender Substanzen und von Insektiziden und Pestiziden mit Nahrungsmitteln sehen. Die aktuelle Statistik des Robert Koch-Instituts aber zeigt, dass die Zunahme unserer Lebenserwartung auch zu einer Häufigkeitszunahme bösartiger Erkrankungen führt. Im Mittelalter wurde man gerade einmal 45 Jahre alt – eine Krebserkrankung als Todesursache dürfte deshalb eher selten gewesen sein.
Udo Rabast
Kapitel 10. WechselwirkungenWechselwirkungen von Nahrungsmitteln mit Arzneimitteln
Zusammenfassung
„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ Diesen Slogan kennt jeder. Doch die geschätzten 5000 Arzneimittelwechselwirkungen hat weder der Arzt noch der Apotheker im Kopf. Braucht er auch nicht. Jeder Beipackzettel weist auf bekannte Wechsel- und Nebenwirkungen hin. Erforderlichenfalls kann sich der Arzt oder Apotheker an die wissenschaftliche Abteilung der Herstellerfirma wenden und so Näheres erfahren. Oftmals dauert es aber Jahrzehnte bis von einem auf dem Markt befindlichen Arzneimittel alle Nebenwirkungen bekannt werden. Dies erklärt, weswegen trotz gründlicher Testung und komplizierter Zulassungsverfahren Arzneimittel manchmal erst nach mehreren Jahren aufgrund von Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.
Udo Rabast
Kapitel 11. UnterUnterernährung- und MangelernährungMangelernährung
Zusammenfassung
Während in der westlichen Welt mit Überernährung verbundene Erkrankungen die Haupttodesursachen sind, sind es in der Dritten Welt der Mangel an Nahrung und die mit ihm verbundene Mangel- und Unterernährung. Obwohl von 2012 bis 2014 weltweit die Zahl Unterernährter von 19 auf 11 % gesunken ist, leidet immer noch jeder Neunte unter Hunger – das sind 805 Millionen Menschen. Neben Infektionskrankheiten ist die Unterernährung die häufigste Todesursache. Eine Mangelernährung liegt vor, wenn die zugeführte Nahrung mengenmäßig unzureichend ist oder in ihrer Zusammensetzung, Art und Menge die wesentlichen (essenziellen) Nährstoffe nicht enthält. Bei einer Fehlernährung kann auch die Überzufuhr bestimmter Nährstoffe zu Schäden führen. Beispiele sind die zu hohe Zufuhr an Energie, die zwangsläufig zur Adipositas führt, oder eine übermäßig hohe Vitamin- oder Alkoholzufuhr.
Udo Rabast
Kapitel 12. ÜbergewichtÜbergewicht und extremes Übergewicht (Adipositas Adipositas )
Zusammenfassung
„Die Dicken essen heimlich und unheimlich.“ Der Inhalt des Satzes von Geheimrat Ludolph Krehl (1861–1937) galt mehr als 100 Jahre als ursächlich für die Adipositas. Heute weiß man, dass die Hauptgründe genetische Einflüsse, eine die Adipositas fördernde Umwelt und der Bewegungsmangel sind. Als neuer Aspekt wird die bei Adipösen und Normalgewichtigen unterschiedliche Darmflora diskutiert. Das „Nihil fit ex nihilo“ (Aus nichts wird nichts) gilt aber ohne Ausnahme.
Udo Rabast

Was tut uns gut, was könnte uns nützen?

Frontmatter
Kapitel 13. Grundlagen der Ernährung
Zusammenfassung
Um die Funktionen unseres Organismus aufrechtzuerhalten, benötigen wir eine Vielzahl von Bestandteilen in der Nahrung. Energie wird mit den drei Hauptnährstoffen Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß zugeführt. Wir benötigen zusätzlich Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe (Salze oder Elektrolyte) und Wasser. Erst vor ca. 30 Jahren erkannte man, dass nicht nur Energie und die bis dahin bekannten essenziellen Nährstoffe in der Nahrung bedeutsam sind, sondern auch Ballaststoffe und Pflanzeninhaltsstoffe. Die ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen wird heute als wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung angesehen. Die als sekundäre Pflanzenstoffe oder Phytochemicals bezeichneten Substanzen finden sich im Obst und Gemüse. Es sind Substanzen mit einer hohen biologischen Aktivität. Ihnen kommt eine Rolle bei der Vorbeugung von Erkrankungen zu. Allein aus der Gruppe der Karotinoide sind 500–600 verschiedene Substanzen bekannt. Die bekannteste Substanz ist das Beta-Carotin.
Udo Rabast
Kapitel 14. ZubereitungsmethodenZubereitungsmethoden – welche sind gesund und welche können uns schaden?
Zusammenfassung
Das beste Lebensmittel und die günstigsten Aufbewahrungs- oder Konservierungsverfahren wären dann sinnlos, wenn Zubereitungsmethoden gewählt würden, mit denen wir unserer Gesundheit schaden. Erfreulicherweise konnten im Laufe von Jahrzehnten Verfahren zur Lebensmittelkonservierung so entwickelt werden, dass eine Herstellung von Lebensmitteln ohne negative bzw. mit positiven gesundheitlichen Effekten ermöglicht wurden. Letztlich wurden konservierte Lebensmittel im Laufe von Jahrhunderten „gesünder“.
Udo Rabast
Kapitel 15. Potenziell gesunde NahrungsmittelGesunde Nahrungsmittel und NahrungsinhaltstoffeGesunde Nahrungsinhaltstoffe
Zusammenfassung
Von der Industrie intensiv beworben wird Functional Food (auch Nutraceutical, von „nutrition“ = Ernährung und „pharmaceutical“ = Pharmazeutikum). Diese sogenannten funktionellen Lebensmittel sind Nahrungsmittel, denen bestimmte Inhaltsstoffe zugesetzt wurden. Beispiele für zugesetzte Stoffe sind Vitamine und Mineralstoffe, Ballaststoffe, Folsäure. Funktionelle Lebensmittel sollen zusätzlich zu ihrem reinen Nährwert einen gesundheitlichen Nutzen haben, unser Wohlbefinden positiv beeinflussen oder das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken. Eine einheitliche Definition für funktionelle Lebensmittel gibt es nicht. Wir finden Functional Food heute in jedem Supermarkt, beim Bäcker und auch beim Metzger. Beispiele sind mit Kalzium angereicherte Getränke, Brot mit Omega-3-Fettsäuren, ACE-Säfte (Zusatz von Vitamin A, C und E), probiotischer Joghurt, Margarine mit dem Zusatz von Pflanzeninhaltstoffen (Phytosterine). Oftmals handelt es sich beim ausgelobten Nutzen um reine Spekulation und leere Versprechen.
Udo Rabast
Kapitel 16. Sexualität und ErnährungSexualität und Ernährung
Zusammenfassung
Der möglichst lange Erhalt der Sexualität und Fertilität wird in weiten Teilen der Bevölkerung als Ausdruck von Vitalität und Jugendlichkeit und damit als erstrebenswert angesehen. Auch hier hat sich in wenigen Jahrzehnten vieles verändert. Galt in den 1960-er Jahren laut Lehrmeinung eine 24-Jährige als „alte Erstgebärende“ und hätte man bei über 40-jährigen Frauen bereits auf Verhütungsmaßnahmen verzichten können, so ist heute die Schwangerschaft bei weit über 40-Jährigen keine Seltenheit mehr. Sexuelle Aktivität und Schwangerschaft sind kein absolutes Privileg der Jugend.
Udo Rabast
Kapitel 17. GehirnernährungGehirnernährung oder Brain food und Brain nutrition – gibt es das?
Zusammenfassung
„Oben licht und unten dicht“ oder „Oben klar und unten dicht“. Diese Aussagen umschreiben sinnig die Ängste und Wünsche vieler älterer Menschen. In unserer älter werdenden Gesellschaft wird die Zahl der Demenzkranken, also von Menschen, die weder zeitlich noch örtlich orientiert sind, ansteigen. Man geht bis zum Jahr 2050 von einem weltweiten Anstieg von derzeit 35 Millionen auf 115 Millionen aus. Neben den Industrienationen sind auch aufstrebende Nationen wie China und Indien von dieser Entwicklung betroffen. Gibt es Ernährungsformen, mit denen man kurzfristig die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern bzw. positiv beeinflussen kann? Und mit welcher langfristigen Form der Ernährung kann ich die geistige Leistungsfähigkeit möglichst lange aufrechterhalten und damit einer demenziellen Entwicklung vorbeugen? Während es für den kurzfristigen Einfluss eine Reihe von wirksamen Empfehlungen gibt, werden Ergebnisse eines positiven Effektes bei einem langfristigen Einsatz bestimmter Ernährungsformen kontrovers diskutiert.
Udo Rabast

Was kann man von Empfehlungen erwarten? Wie kann man gesund alt werden?

Frontmatter
Kapitel 18. Wie ernähren wir uns in Deutschland?
Zusammenfassung
Im Jahr 2002 befragte eine Marktforschungsgesellschaft 2575 Personen im Alter von mehr als 14 Jahren zum Thema Ernährung. Dreiviertel der Befragten erklärten spontan, sich mit dem Thema gesunde Ernährung nicht sehr gut auszukennen. Man esse stets, was schmecke und worauf man gerade Appetit habe (69 %). Dabei achte man weder auf die Kalorien noch auf das in der Nahrung enthaltene Cholesterol (je ca. 60 %). Mindestens einmal am Tag wolle man Fleisch oder Wurst essen und auf eine gesunde Ernährung achte man nicht besonders (je ca. 50 %). Zu diesen Angaben passen die Zahlen im Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Bei 47 % der Bevölkerung besteht eine Überversorgung mit Fett und bei 67 % mit Eiweiß.
Udo Rabast
Kapitel 19. Empfehlungen der FachgesellschaftenEmpfehlungen der Fachgesellschaften
Zusammenfassung
Die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung stimmen in den einzelnen Fachgesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene in weiten Bereichen überein. Meist sind die Abweichungen marginal und stehen einer gesunden Lebensweise nicht im Wege. Es wird im Folgenden auf die für Deutschland geltenden Empfehlungen der DGE und kurz auf die US-amerikanischen Empfehlungen der American Heart Association (AHA) eingegangen.
Udo Rabast
Kapitel 20. Was bestimmt unsere LebenserwartungLebenserwartung?
Zusammenfassung
In einer Klosterstudie bei Nonnen und Mönchen fand sich eine überdurchschnittlich hohe und nahezu identische Lebenserwartung. Die Studie stellt den genetischen Einfluss als Ursache für den Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen ernsthaft in Frage. Klar ist auch: Sehr gut zu beeinflussende Faktoren sind bei unserer Lebenserwartung mitbestimmend. Die Form unserer Ernährung und das Ausmaß an körperlicher Aktivität können wir beeinflussen. So sind in unserer Gesellschaft Über- und Fehlernährung (Rauchen, Alkohol) und daraus resultierende Folgeerkrankungen wesentliche die Lebenserwartung verkürzende Faktoren.
Udo Rabast
Kapitel 21. Gibt es weitere erfolgversprechende lebensverlängernde Maßnahmen?Lebensverlängernde Maßnahmen
Zusammenfassung
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, mit denen wir versuchen können, den Alterungsprozess zu verzögern und unser Leben zu verlängern. Es ist nicht eine einzige Maßnahme, sondern die Kombination unterschiedlicher Möglichkeiten, von denen wir einen Erfolg erwarten können.
Udo Rabast
Kapitel 22. Gute und weniger gute Ernährungsformen
Zusammenfassung
Die Frage, welche Form der Ernährung „die beste“ und mit Aussichten für ein langes Leben und einen guten Gesundheitsstatus verbunden ist, treibt uns alle um. Landestypische Gegebenheiten bedingen allerdings von vorneherein erhebliche Unterschiede in der Auswahl und dem Verzehr einzelner Nahrungsmittel. Generell werden der Verzehr von Salzwasserfisch, viel Gemüse und Obst, Nüssen, Samen und Leguminosen als gesund, die Zufuhr von „leeren Kalorien“, wie Zucker und raffiniertes Fett, sowie übergroße Mahlzeitenportionen als ungesund angesehen. Als eine der gesündesten Ernährungsformen gelten die mediterrane Ernährung und eine ihr ähnliche, auf der Insel Okinawa praktizierte Kostform.
Udo Rabast
Kapitel 23. Weitgehend untaugliche Maßnahmen, um den AlterungsprozessAlterungsprozess zu verzögern und das Leben zu verlängern
Zusammenfassung
Im Vergleich zu den Menschen vor 100 Jahren ist heute der Gesundheitsstatus älterer Menschen deutlich besser. Sie bleiben länger fit, länger gesund und fühlen sich insgesamt jünger, als es ihrem kalendarischen Alter entspricht. Der Vergleich mit den eigenen Eltern scheint dies zu bestätigen. Der alte Mensch wird als gebrechlich, krank und langsam angesehen. Jung sein oder jung bleiben heißt dagegen fit, gesund und beweglich sein. Unsere Lebensbedingungen haben sich verbessert. Wir können ausreichend Energie und essenzielle Nährstoffe zuführen, haben bessere Arbeitsbedingungen und eine durchweg gute medizinische Versorgung. Die meisten wünschen sich, möglichst lange zu leben, wollen aber nicht alt werden. Der Alterungsprozess lässt aber nicht aufhalten. Wir können allenfalls etwas tun, um diesen Prozess nicht zu beschleunigen. Dazu gehören ein gesunder Lebensstil, eine gesunde Ernährung, reichlich körperliche Bewegung, Verzicht auf Tabakrauchen und mäßiger Alkoholkonsum.
Udo Rabast
Kapitel 24. Kann man gesund altern?
Zusammenfassung
Lässt sich unser Leben verlängern, so ist die Frage des „Wie“ vorrangig. Ist es wünschenswert, unser Leben um jeden Preis zu verlängern? Ist es überhaupt möglich, gesund zu altern? Frau Prof. Dr. Lehr, unsere frühere Gesundheitsministerin, brachte es auf den Punkt: „Es ist nicht entscheidend, dem Leben Jahre zu geben, wichtiger ist es, den Jahren Leben zu geben.“ Bei 40 % der Senioren im häuslichen Bereich und bei 90 % der Senioren in den Rehakliniken besteht eine Mangelernährung. Zwangsläufig ist dies mit einer Reihe an Einschränkungen verbunden, die eine Verschlechterung der Lebensqualität bedingen. Wer nur eine Gehgeschwindigkeit von 80 cm pro Sekunde hat, schafft es in Deutschland nicht, die Ampel während einer Grünphase zu passieren. Untersuchungen an sogenannten Master-Athleten, Sportlern, die teilweise noch im achten Lebensjahrzehnt an Wettkämpfen teilnehmen, zeigen aber, welche Leistungen auch im hohen Alter noch möglich sind.
Udo Rabast
Backmatter
Metadaten
Titel
Gesunde Ernährung, gesunder Lebensstil
verfasst von
Prof. Dr. Dr. Udo Rabast
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-56512-4
Print ISBN
978-3-662-56511-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56512-4