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28.09.2020 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Stillen schützt: Kinder, Mütter und den Planeten

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Heute beginnt die Weltstillwoche 2020. Unter dem Motto „Natur lässt sich nicht kopieren“ finden in Deutschland in den nächsten Tagen zahlreiche Aktionen statt.

Die Aktionswoche betont in diesem Jahr die Auswirkungen von Säuglingsernährung auf die Umwelt. Außerdem macht sie aufmerksam auf die einzigartige Bedeutung der Muttermilch für das Kind. So enthält bereits ein Tropfen über 4.000 lebende Zellen, darunter auch Stammzellen und viele Immunstoffe zur Stärkung der Abwehrkräfte und zum Schutz vor Infektionen. Bislang stillen lediglich rund 20% der Mütter in Deutschland sechs Monate ausschließlich, so wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Der Deutsche Hebammenverband (DHU) schließt sich dieser Empfehlung an und rät deshalb, Babys in diesem Zeitraum nur zu stillen und dies auch nach Einführung von Beikost bis zum Ende des zweiten Lebensjahres und darüber hinaus fortzusetzen.

„Für das Baby gibt es keine bessere Nahrung“, sagt Aleyd von Gartzen, Bundesbeauftragte für Stillen und Ernährung beim Deutschen Hebammenverband. „Um es auf den Punkt zu bringen: Muttermilch ist von Natur aus lebendig, dynamisch und vielfältig – und damit einzigartig für die Ernährung des Neugeborenen.“ So sei viel zu wenig bekannt, dass die Zusammensetzung von Muttermilch nicht nur für das Heranwachsen des Säuglings perfekt zusammengesetzt ist, sondern auch optimal auf die Bedürfnisse des Kindes reagiere. Beispielsweise bildet sie Antikörper, wenn das Kind krank ist. Und nicht nur das: „Ich möchte jeder Frau ans Herz legen, möglichst lange zu stillen, weil sie damit nicht nur die Gesundheit ihres Kindes, sondern auch ihre eigene stärkt und unterstützt. Stillen senkt das Risiko der Mütter für Brust- und Eierstockkrebs, für das metabolische Syndrom, für Diabetes und vieles mehr“, so von Gartzen. So veröffentlich der DHU auf seiner Webseite im Laufe der Aktionswoche mehrere animierte Kurzclips zur Weiterverbreitung in den Sozialen Medien.

Muttermilch ist grün & fair

Aber Muttermilch ist auch von Haus aus grün, da sie erneuerbar, umweltfreundlich und natürlich ist. Sie wird ohne Umweltverschmutzung produziert und geliefert. Deshalb betont La Leche Liga (LLL) Deutschland e.V., dass Stillen die umweltfreundlichste Säuglingsernährung sei und hat es sich zum Ziel gesetzt, Mütter und Familien bei allen Fragen rund um das Stillen beizustehen. Durch wertvolle Nähr- und Immunstoffe stärkt Muttermilch außerdem die gefährdetsten Säuglinge und ihre Familien. Dadurch können gesundheitliche Nachteile der in Armut geborenen Kinder weitgehend ausgeglichen werden, so LLL.

Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernder Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Seit 1991 wird sie jährlich in über 120 Ländern begangen. Die Initiative setzt sich weltweit für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ein. Sie basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) hat Beraterstatus beim Kinderhilfsfonds der Vereinten Nationen (UNICEF) und beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). (jb) 

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