Die Integration internationaler Pflegekräfte ist kein Selbstläufer. Einem Hamburger Pflegeheim gelingt das offenbar besonders gut. Die Einrichtung wurde dafür jetzt mit einem Gütesiegel ausgezeichnet.
Nach verschiedenen Krankenhäusern hat das Pflegeheim Agaplesion Bethanien-Höfe in Hamburg als erste Pflegeeinrichtung das neue Gütesiegel „Best Places to Work for International Nurses in Germany“ erhalten. Das Siegel wird seit Juni verliehen. Initiatorin ist die auf Integrationskonzepte spezialisierte interkulturelle Beraterin und Trainerin Grace Lugert-Jose aus Hamburg.
Pflegeeinrichtungen hätten aufgrund ihrer Größe oft nicht die Ressourcen, ein Integrationsmanagement aufzubauen, das sich z.B. mit großen Krankenhäusern messen kann. Die Auszeichnung für die Pflegeeinrichtung sei daher besonders bemerkenswert, heißt es.
Die Verleihung des Siegels erfolge nach „festgelegten Kriterien und genauer Prüfung“, wie die Wirtschaftspsychologin erläutert. Sie basiert auf den Vorschlägen der internationalen Pflegenden selbst und anschließenden Befragungen. Ziel sei es, gute Arbeitgeber für ihre Leistungen anzuerkennen und zugleich internationalen Fachkräften Orientierung zu bieten.
Die Wirtschaftspsychologin räumt ein, dass aufgrund der Größe des deutschen Arbeitsmarktes kein Anspruch auf Vollständigkeit bestehe. Hierfür wäre ein wesentlich größerer Rücklauf erforderlich. Dieser werde sich in den kommenden Jahren noch erheblich steigern lassen, ist sie überzeugt. Anlass für die Entwicklung des Gütesiegels war eine Umfrage, die gezeigt hatte, wie unzufrieden viele internationale Pflegefachkräfte in Deutschland sind. (ne)