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06.01.2020 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Pflegebudgetvorgaben 2020: Ausgestaltung des Ungewissen

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Seit Jahresbeginn sind die neuen Pflegebudgetvorgaben umzusetzen. Allein: Vielen Verantwortlichen in der Pflege ist unklar, wie das in der Praxis konkret aussehen soll.  Andrea Albrecht, Pflegedirektorin am Rheinland Klinikum in Neuss, geht der „Ausgestaltung des Ungewissen“ auf den Grund.

Pflegedirektorin © Andrea AlbrechtAndrea Albrecht, Pflegedirektorin am Rheinland Klinikum in Neuss.

Seit  dem 1. Januar wird das Pflegebudget aus der G-DRG-Vergütung herausgenommen. Künftig soll die Pflege über ein eigenes, transparentes Budget verfügen. Der Gesetzgeber hat dafür mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz die Weichen gestellt. Nun sind die Vorgaben umzusetzen. Alles klar? Mitnichten. Offenkundig herrscht noch große Unsicherheit bei den Verantwortlichen in der Pflege.

Unsere Autorin Andrea Albrecht hat als Pflegedirektorin das Thema selbst auf dem Tisch und hinterfragt in der Pflegezeitschrift kritisch, ob das Gesetz halten kann, was es verspricht bzw. ob erreicht wird, was beabsichtigt war. Sie meldet Zweifel an, beispielsweise beim Thema Personalkostendeckung:  „… ich kann es nicht glauben, dass bei einem gedeckelten Gesamtvolumen im Gesundheitssektor alle Kosten übernommen werden, die für Pflegepersonal entstehen. Wenn ich den einen etwas gebe, muss ich einem anderen etwas wegnehmen. Und das geschieht in der Regel nie freiwillig!“ Nach Einschätzung der Pflegedirektorin aus Neuss sind noch so viele Komponenten unklar, dass wohl erst der Klageweg Klarheit bringen wird.

Auch beim Thema Personaluntergrenzen, die Gesundheitsminister Jens Spahn in Ersatzvornahmen festgelegt hat, sei Skepsis angesagt. Albrecht kritisiert zum einen, dass sich die Personaluntergrenzen an den schlechtesten Besetzungen in Deutschland orientieren, zum anderen hinterfragt sie den Umgang in der Praxis damit, wenn beispielsweise Patienten vor und nach Mitternacht verlegt werden, um Sanktionen zu vermeiden ...

Wenn das Gesetz – wie ursprünglich gedacht – zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung, zur Steigerung der Attraktivität des Berufs und zur Erhöhung der Reputation der Einrichtungen beitragen soll, sind intelligente Konzepte gefragt! Andrea Albrecht nimmt kein Blatt vor den Mund: Was sich die Pflege jetzt erkämpfen muss, lesen Sie in der Doppelausgabe Januar/Februar 2020 der PflegeZeitschrift. (SK)

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