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27.11.2018 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Pflege-Comeback: Jede zweite Pflegekraft bereit zur Rückkehr in den Job

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Die Chancen, ehemalige Pflegekräfte wieder zurück in den Job zu holen, stehen offenbar gut. 48 Prozent könnten sich eine Rückkehr zumindest vorstellen, ergab jetzt eine kleine Studie.

Pflegepersonal im Stress  © Mathias Ernert, Chirurgische Klinik, Universtitätsklinikum HeidelbergPflegepersonal im Stress – oft ein Grund, den Job an den Nagel zu hängen. Doch der ein oder andere ist womöglich zur Rückkehr bereit, wenn sich die Arbeitsbedingungen ändern.

In ehemaligen Pflegekräften liegt Potenzial brach, den Pflegemangel zu mindern. Das legen aktuelle Ergebnisse der #PflegeComeback-Studie nahe, die am Montag im Berlin vorgestellt wurden. Fast jede zweite darin befragte Pflegekraft, die ihrem Beruf in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt hatte, könnte sich danach einen Wiedereinstieg vorstellen.

Nach Schätzung des Instituts Psyma Health & Care, das die Studie im Auftrag des Medizinprodukteherstellers Hartmann AG durchgeführt hat, liegt die Zahl potenzieller Rückkehrer bei 120.000 bis 200.000 Personen. Die Bereitschaft zur Rückkehr ist allerdings an eine Vielzahl von Veränderungen verknüpft.

Das wäre die wichtigste Voraussetzung für eine Rückkehr

  • 42 Prozent der ehemaligen Pflegekräfte erwarten andere Strukturen und Arbeitsbedingungen
  • 36 Prozent fordern mehr Personal.
  • 30 Prozent fordern eine bessere Bezahlung

„Die #PflegeComeback-Studie zeigt, dass viele ehemalige Pflegekräfte ihren Beruf sehr wertschätzen“, so der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, in einer Pressemitteilung. Die Studie zeige auch, welche Rahmenbedingungen sich für einen Wiedereinstieg ändern müssten. „Die Arbeitgeber haben somit einen großen Einfluss darauf, dass Pflegekräfte gerne in ihrem Beruf bleiben“, bekräftigte er.

Der Ausstieg erhöht zudem offenbar nicht zwangsläufig die Berufszufriedenheit. So lag der Auswertung zufolge der Anteil der absolut Zufriedenen beim Einstieg in den Pflegeberuf bei 63 Prozent. In der Position nach dem Ausstieg waren es demnach nur noch 44 Prozent der Befragten.

Um den Wiedereinstieg zu erleichtern, sahen die Befragten vor allem Trainings als wichtiges Mittel an (71 Prozent) oder einen Schnuppertag (67 Prozent). 62 Prozent hätten zudem gerne Infos zu möglicherweise verbesserten Rahmenbedingungen und 55 Prozent zu veränderten Arbeitsbedingungen. (run)

Basis der Studie sind 21 qualifizierte Tiefeninterviews und 50 quantifizierte Ergebnisse. 77 Prozent der Teilnehmer waren Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren, die Berufserfahrung in der Pflege bei 3,3 Jahren. Die Hälfte der Befragten waren ehemalige Gesundheits-und Krankenpfleger, 39 Prozent ehemalige Altenpfleger und 8 Prozent ehemalige Kinderkrankenpfleger.
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