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28.01.2020 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Oft an der Grenze der Leistungsfähigkeit

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Beschäftigte in der Pflege beklagen die hohe körperliche Belastung. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

Die körperliche Belastung von Beschäftigten in den Pflegeberufen ist nach deren eigener Einschätzung deutlich höher als bei anderen Arbeitnehmern. Rund jeder Dritte arbeitet demnach häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit – gut doppelt so viele wie in allen anderen Berufen.

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe zuerst berichtet haben. Für die Antwort wurden laut Bundesregierung Erwerbstätigen-Befragungen aus den Jahren 2011 und 2018 ausgewertet.

Demnach arbeiten 37,7 Prozent der Beschäftigten in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie 31,9 Prozent der Altenpfleger häufig an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Von allen anderen befragten Arbeitnehmern gaben dies nur 15,3 Prozent an.

Heben, Tragen und Arbeiten unter Zwangshaltung

Häufiges Heben und Tragen schwerer Lasten ist vor allem in der Altenpflege (75,5 Prozent) ein Problem, bei anderen Berufen (20,7 Prozent) dagegen deutlich weniger. Auch das Arbeiten unter Zwangshaltung betrifft vor allem Altenpfleger (50,8 Prozent), Arbeitnehmer außerhalb der Pflege (15,6 Prozent) dagegen deutlich weniger.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, sagte, die Ursachen für das Fehlen von Pflegekräften lägen auf der Hand: „Die Arbeitsbedingungen sind miserabel, die Entlohnung ist selbst für ausgewiesene Fachkräfte unterdurchschnittlich.“

Zimmermann forderte unter anderem einen verbindlichen Personalschlüssel, ein Abschaffen des Fallpauschalensystems in Krankenhäusern, deutlich höhere Pflegemindestlöhne und eine Pflegevollversicherung. (dpa)

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