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21.08.2017 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Gesundheitstraining für Pflegekräfte

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Pflegekräfte sind Experten für die Gesundheit anderer. Ihre eigene kommt dabei oft zu kurz, wie auch die Krankheitsstatistiken zeigen. Ein neu entwickeltes Gesundheitstraining soll vor allem ältere Beschäftigte in der Altenpflege stärken.

© alvarez / Getty Images / iStock

Pflegekräfte als selbstlose Kümmerer – dieses verklärte Bild hält sich hartnäckig. „Aufgrund dieses Arbeitsethos wurde die Gesundheit der Pflegekräfte lange Zeit als weniger wichtig erachtet“, bedauern Prof. Anne-Kathrin Haubold und Mary Kuntsch in der Pflegezeitschrift. Sie begrüßen es, dass in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden hat. Auch der Fachkräftemangel habe dazu beigetragen.

In der Fachzeitschrift stellen sie ein neu entwickeltes Gesundheitstraining vor, das sich besonders an ältere Beschäftigte in der Altenpflege richtet. Das Training basiert auf dem so genannten HEDE-Training, das speziell für die Bedürfnisse der Altenpflege adaptiert wurde. In acht wöchentlichen Terminen und einem bunten Methodenmix lernen die Teilnehmer wertschätzender mit sich selbst umzugehen und ihre eigenen Ressourcen zu nutzen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Gesund altern im Altenpflegeberuf“ wurde es drei Jahre lang mit mehr als 100 Teilnehmern erprobt.

Training sollte während der Arbeitszeit stattfinden

Wichtig war den Autorinnen dabei auch die Nachhaltigkeit des Trainings: „Die bloße Anwesenheit bewirkt noch keine Steigerung des Wohlbefindens“, sind sie überzeugt. Damit die neu erworbenen Strategien nicht im Arbeitsalltag versanden, erhalten die Trainingsteilnehmer sanfte „Erinnerungsstützen“ wie eine Grußkarte, die an die Kerngedanken des Trainings erinnert. Nach einem Jahr empfehlen sie ein Nachfasstraining. Hier können die Teilnehmer besprechen, wo es bei der Umsetzung des Programms noch hapert.

Für den Erfolg solcher Programme müssten aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. „Eine aktive Beteiligung am Training kann nur erwartet werden, wenn es im Rahmen der Arbeitszeit absolviert wird“, so Haubold und Kuntsch. Als zusätzlicher Anreiz könnten auch Weiterbildungspunkte vergeben werden.

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