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14.03.2023 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Tarifkonflikt

Bundesweite Warnstreiks in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

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Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst geht in die nächste Runde. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im Gesundheitswesen für Dienstag und Mittwoch bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. In mehreren Bundesländern legten am Morgen Pflegefachpersonen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die Arbeit nieder. 


© Marijan Murat / dpa / picture alliancFür Dienstag und Mittwoch hat Verdi zu Streiks im Gesundheitswesen aufgerufen.

Die Beschäftigten protestieren gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot, das laut Verdi „deutliche Kaufkraftverluste“ bedeuten würde. Verdi besteht auf der Forderung nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 500 Euro mehr im Monat. Diesen Forderungen hat die Arbeitgeberseite bisher eine klare Absage erteilt.

Zukunftssicherungsverträge sind respektlos

Besonders heftig kritisiert Verdi den Vorschlag der Arbeitgeberseite, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen „Zukunftssicherungsverträge“ wieder in Kraft zu setzen. Demnach sollen Beschäftigte unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. Laut Gewerkschaft würde dies im konkreten Fall bedeuten, dass Kliniken bis zu sechs Prozent, Arbeitgeber in der Altenpflege bis zu fünf Prozent weniger Lohn zahlen müssten. Für die Gewerkschaft ist dieses Angebot „schlicht respektlos“.  „Ein solches Sonderopfer wird es mit uns nicht geben“,  erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke im Vorfeld der Warnstreiks und bezeichnete das Ansinnen der Arbeitgeber als „Provokation“.

Keine Sonderopfer der Pflege mehr für die Gesellschaft

Auch für die Pflegekammer Rheinland-Pfalz sind die Vorschläge der Arbeitgeberseite völlig inakzeptabel. Darin zeige sich „wieder einmal“ die geringe Wertschätzung für den systemrelevanten Pflegeberuf. „Die beiden angebotenen Zukunftssicherungstarifverträge für das Klinikpersonal und die Beschäftigten in der Altenpflege können nur ein schlechter Scherz sein!“, empörte sich Kammerpräsident Markus Mai am Montag. Den Arbeitgebern werde sehr leicht das Recht zur Gehaltskürzung eingeräumt. Die Pflege könne keine „Sonderopfer“ mehr für die Gesellschaft erbringen. Die Gewerkschaftsforderung nach 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ist aus Sicht von Mai alles andere als zu hoch gegriffen. „Wir hoffen, dass der Tarifkonflikt mit einem fairen Resultat für die Beschäftigten beigelegt wird. Ansonsten wird die Personalvergütung künftig das geringste Problem sein.“ (ne)

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