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28.04.2021 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

APS-Jahrestagung: Patientensicherheit geht alle an

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Am 29. und 30. April findet die 15. Jahrestagung des Aktionsbündnis Patientensicherheit online statt. Auf der Vorab-Pressekonferenz stellte das APS sieben konkrete Forderungen an Politik und Praxis vor.

Die sieben Handlungsanstöße sollen dazu beitragen, das Gesundheitswesen leistungsfähiger zu machen, eine neue Sicherheitskultur zu entwickeln und mögliche Patientenschädigungen zu vermeiden. „Diese Forderungen haben wir entwickelt, weil wir in den letzten vier Jahren keine spürbaren Verbesserungen der Patientensicherheit wahrgenommen haben. Es ist an der Zeit, eine wirksame und nicht nur gedachte Patientenorientierung einzuleiten. Das Prinzip der Freiwilligkeit, das wir in den vergangenen 15 Jahren verfolgt haben, hat hier nicht den gewünschten Erfolg gebracht“, sagt die APS-Vorsitzende Dr. Ruth Hecker.

Alle Akteure im Gesundheitswesen einbinden

Wenn man Patientensicherheit im Gesundheitswesen verankern möchte, müsse man die allgemeine Haltung zu dem Thema verändern. Eine Kulturveränderung sei aber ein langwieriger Prozess, der zum einen von unten – über eine Verankerung des Themas in der Ausbildung aller Gesundheitsberufe – zum anderen aber über die obersten Entscheidungsebenen ablaufen müsse. Es müssten sämtliche Akteure im Gesundheitswesen eingebunden werden – von Krankenhäusern, Körperschaften und politischen Institutionen über Pharma- und Medizintechnikfirmen bis hin zu den Praxen von Ärzten und anderen Gesundheitsberufen. 

„In all diesen Bereichen gehört das Thema Patientensicherheit in die Unternehmensstrategie“, so Hecker. Hier müsse es über eindeutig formulierte und mithilfe von Kennzahlen nachprüfbare Ziele verankert werden. Die Verantwortung hierfür liege auf oberster Ebene, also bei einem Mitglied des Vorstands oder der Geschäftsführung, so eine der APS-Forderungen. Um rasch auf Missstände oder fehleranfällige Mechanismen in der Gesundheitsversorgung reagieren zu können, sollten diese zeitnah und möglichst aufwandsarm identifiziert werden können. Auch hier setzen einige der Forderungen an – etwa die nach Transparenz in Bezug auf Qualität und Patientensicherheit. Auch eine Stärkung und Weitentwicklung der Position des/der Patientenbeauftragten der Bundesregierung in eine Ombudsstelle, bei der Betroffene, Patientinnen und Patienten, aber auch alle Gesundheitsberufe, Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen melden können – zählt zu den Anliegen des APS. Weiter fordert das Aktionsbündnis die Mitarbeitersicherheit im Gesundheitswesen zu erhöhen, die Barrierefreiheit zu stärken und Versorgungsstrukturen anzupassen an Menschen mit besonderen Bedarfen. Hecker: „Ziele, Wege, Zwischenschritte und Erfolge der Patientensicherheit müssen transparent werden. Sonst bleibt die Aussage, die Gesundheit ist das höchste Gut, eine leere Worthülse.“ (how)

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