Mit dem Scheitern der Pflegekammer in Baden-Württemberg hat die pflegerische Selbstverwaltung in Deutschland einen herben Rückschlag erlitten. Das sieht auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung so.
In ihrem wöchentlichen Online-Statement betonte Claudia Moll am Mittwoch: „Die Pflege braucht eine berufsständische Vertretung. Erst recht mit Blick auf das Pflegekompetenzgesetz.“ Die Entwicklung und Überwachung von Qualitätsstandards müsse aus der Pflege kommen. Sie sollte nicht Quoren zum Opfer fallen.
Die SPD-Politikerin mahnte eine länderübergreifende Initiative an, um entsprechende Strukturen zu schaffen. Landespflegekammern als pflegerische Selbstverwaltung gibt es bislang nur in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In diesen Ländern geben die Kammern den Rahmen für korrektes pflegerisches Handeln vor und regeln neben vielen anderen Aufgaben auch die Fort- und Weiterbildung der Pflegefachpersonen. Damit sollen sie dazu beitragen, dass Fachwissen und Fertigkeiten der professionell Pflegenden dem neuesten wissenschaftlichen Stand angepasst sind und kontinuierlich weiterentwickelt werden. (ne)