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02.05.2019 | Public Health | Nachrichten

Impfquoten bei Schulanfängern noch zu niedrig

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Seit Wochen diskutiert Deutschland über eine Impfpflicht gegen Masern. Neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen: Viele Erstklässler sind nicht ausreichend gegen die Infektionskrankheit geschützt.  

Die Impflücken bei Masern sind weiterhin zu groß. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Impfquoten bei Schulanfängern hervor, die das RKI heute veröffentlicht hat. Zwar hatten 97,1 Prozent der Schulanfänger 2017 die erste Masern-Impfung erhalten, bei der entscheidenden zweiten Masern-Impfung gab es jedoch Lücken: 7 Prozent der Schulanfänger 2017 hatten keinen kompletten Schutz. Zudem zeigten sich große regionale Unterschiede. So waren in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 95,5 Prozent der Erstklässler zweimal geimpft. In Baden-Württemberg und dem Saarland waren es hingegen nur 89,1 bzw. 90,5 Prozent.  Auf Bundesebene werde daher die angestrebte Impfquote von 95 Prozent noch immer nicht erreicht, so das RKI.

„Trotz aller Aufklärungskampagnen sind die Impfquoten in den vergangenen Jahren nicht entscheidend gestiegen“, erklärte dazu Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Deshalb müsse die Masern-Impfung in Kindergärten und Schulen verpflichtend werden. Wer sich impfe, schütze nicht nur sich selbst, sondern auch die Gemeinschaft. Spahn weiter: „95 Prozent der Bevölkerung müssen gegen Masern geimpft sein, damit diese hoch ansteckende Viruserkrankung ausgerottet werden kann.“

Impfschutz auch Pflegethema

Die Verbesserung des Impfschutzes und der Schutz vor Infektionen beschäftigt auch die professionelle Pflege. So begrüßte die Vorsitzende des DBfK Südwest, Andrea Kiefer, letzte Woche die Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen in Baden-Württemberg. Diese soll die Impfsituation im Land analysieren und zu einer Verbesserung des Impfschutzes beitragen. „Mit Information, Aufklärung, Prävention und besonders dem Schutz alter oder immungeschwächter Patienten oder Heimbewohner leisten Pflegefachpersonen einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung der Ausbreitung von Infektionen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen“, erläuterte Kiefer nach der Auftaktsitzung der LAG Impfen. (ne)

 

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