Zusammenfassung
Die unzureichenden Ergebnisse der konservativen Behandlung der Adipositas machen chirurgische Verfahren zu einer notwendigen therapeutischen Maßnahme, zumindest bei Menschen mit Adipositas Grad III. Aber auch bei der Adipositas Grad II und schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen besteht die Indikation für eine bariatrische Operation. Durch adipositaschirurgische Interventionen können nicht nur die komorbiden adipositasassoziierten Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder arterielle Hypertonie, sondern auch die psychischen Belastungen bzw. Störungen in verschiedenen Bereichen reduziert und die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Psychische Störungen stellen per se keine Kontraindikation für eine adipositaschirurgische Maßnahme dar. Trotz Besserung der Lebensqualität und der psychosozialen Situation bei den meisten Patienten, kann es im Langzeitverlauf zu vielfältigen psychischen und sozialen Problemen kommen. Neuere Studien verweisen auch auf eine erhöhte Suizidrate nach der Operation, wobei mögliche psychobiologische, psychosoziale oder psychosomatische Zusammenhänge noch weitgehend unklar sind.