Ureaplasma urealyticum bei Neu- und Frühgeborenen: Assoziation mit der bronchopulmonalen Dysplasie

 

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Zusammenfassung

53 konsekutive reife Neugeborene und 108 Kinder einer überwiegend aus Frühgeborenen bestehenden Gruppe wurden auf die Besiedlung mit Ureaplasma urealyticum untersucht, eine perinatal übertragene Mykoplasmenart. Dabei wurden Abstriche von Rachen, Nase und Ohr sowie Vagina oder Anus mit mikrobiologischen Standardverfahren ausgewertet. 15 der 53 Neugeborenen (28 %) wiesen Ureaplasmen auf; keines der Kinder war erkrankt. In der Frühgeborenengruppe wurden bei 13 der 108 Kindern (12 %) Ureaplasmen nachgewiesen. Frühgeborene waren um so häufiger besiedelt, je kleiner das Geburtsgewicht und je kürzer die Gestationszeit war: Bei einem Geburtsgewicht unter 1500 g und einer Gestationszeit unter 29 Wochen betrug die Trägerrate 50 % (sechs von zwölf). Bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g entwickelte sich in allen sechs Fällen mit Ureaplasma-urealyticum-Befall eine bronchopulmonale Dysplasie, aber nur in zwei der neun Fälle ohne Keimbefall. Bei drei von fünf befallenen Kindern mit bronchopulmonaler Dysplasie konnte der klinische Verlauf durch eine Erythromycintherapie (20-45 mg/kg · d intravenös) gebessert werden. - Ureaplasma urealyticum ist von Bedeutung für die Perinatalmedizin und sollte besonders bei beatmeten Frühgeborenen in die Therapieüberlegungen einbezogen werden.

Abstract

Tests for the possible presence of Ureaplasma urealyticum (U. u.), a type of mycoplasma transmitted perinatally, were performed on 53 consecutive mature newborns and a group of 108 predominantly premature infants. Standard microbiological tests were performed on smears from throat, nose and ear, as well as from vagina or anus. U. u. was isolated from 15 of the 53 mature newborns (28 %): none of the children was ill. In the premature group the microorganism was isolated from 13 of the 108 infants (12 %). Isolation was the more frequent the smaller the birth weight and the shorter the gestational period. The carrier rate was 50 % (6 of 12) in those with birth weights under 1,500 g and a gestational period of less than 29 weeks. In all 6 newborns under 1,500 g who carried U. u. bronchopulmonary dysplasia developed, but in only 2 of the 9 in whom U. u. was not isolated. Administration of erythromycin (20-45 mg/kg · d intravenously) improved the clinical course of 3 of the 5 affected with bronchopulmonary dysplasia. - The results demonstrate that U. u. is of significance in perinatal medicine and should be considered especially in the treatment of premature infants requiring artificial ventilation.