Rofo 2008; 180(2): 94
DOI: 10.1055/s-2008-1040352
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gewebedichte der Brust - Messung mittels spektraler Transillumination möglich

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Publication Date:
25 January 2008 (online)

 

Eine erhöhte Dichte des Brustdrüsengewebes geht mit einem gesteigerten Risiko für ein Mammakarzinom einher. Messen lässt sich die Dichte mit der Mammografie, was jedoch eine Strahlenbelastung mit sich bringt, weshalb diese Methode für junge Frauen ungeeignet ist. K. M. Blackmore et al. untersuchten nun eine Alternative. Br J Radiol 2007; 80: 545-556

292 Frauen, die sich einer routinemäßigen Mammografie unterzogen hatten, nahmen an der Studie teil. Bedingung dafür war, dass sich auf den Aufnahmen keine suspekten Areale fanden. Innerhalb von 12 Monaten nach der Mammografie untersuchten die Autoren die Teilnehmerinnen mittels spektraler Transillumination, für die sie gefiltertes Licht im Spektralbereich zwischen 550 und 1300 nm verwendeten. An jeder Brust führten sie 4 Messungen in unterschiedlichen Arealen durch. Aus den Spektraldaten errechneten sie Dichte-Scores für das Drüsengewebe, welche sie dann mit den errechneten Gewebedichten aus den Mammografien verglichen. Ziel war es hierbei herauszufinden, ob sich mittels spektraler Transillumination Frauen mit hoher Dichte des Brustdrüsengewebes (> 75% dichte Areale) identifizieren ließen.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen lag bei 45,9 Jahren. Bei 103 von ihnen (35,3%) betrug der Anteil von dichtem Brustdrüsengewebe weniger als 25%, bei 147 (50,3%) lag er zwischen 25 und 75% und bei 42 (14,4%) über 75%. Die Information, die sich aus den Spektraldaten verschiedener Gewebsbestandteile wie Wasser-, Lipid- und Hämoglobingehalt gewinnen ließen, waren ausreichend, um Frauen mit einer erhöhten Dichte des Brustdrüsengewebes und somit einem gesteigerten Risiko für ein Mammakarzinom zu identifizieren. Die Fläche unter der Kurve für das letztlich gewählte Modell der multivariablen Regressionsanalyse betrug 0,922.

Die aus den Spektraldaten verschiedener Gewebsbestandteile gewonnenen Informationen können genutzt werden, um Frauen mit einer erhöhten Dichte des Brustdrüsengewebes und somit einem gesteigerten Risiko für ein Mammakarzinom zu identifizieren. Hier im Bild zu sehen ist jeweils eine Mammografie einer linken (a) und rechten (b) Brust (Bild: Oestmann J. Radiologie, Vom Fall zur Diagnose, Stuttgart: Thieme 2005).

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