Rofo 2008; 180(2): 91
DOI: 10.1055/s-2008-1040349
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dual-Source-CT-Koronarangiografie - Gute Bildqualität auch bei unterschiedlichen Herzfrequenzen

Further Information

Publication History

Publication Date:
25 January 2008 (online)

 

Zur Bestimmung der optimalen EKG-getriggerten Fensterung evaluierte die Schweitzer Autorengruppe um Leschka in ihrer Studie Rekonstruktionszeitpunkte und Bildqualität bei Dual-Source-CT-(DSCT)-Koronarangiografien. Invest Radiol 2007; 42: 543-549

Die Dual-Source-CT-Technik mit 2 Röntgenröhren ermöglicht eine flexible Adaption der EKG-getriggerten Fensterweite und erlaubt so eine schmale Fensterung zur optimalen Reduktion der Strahlungsbelastung bei maximaler Bildqualität.

60 Probanden (20 Frauen und 40 Männer, Durchschnittsalter: 62 Jahre) unterzogen sich einer DSCT-Koronarangiografie. Bei 52 Studienteilnehmern bestand der Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit (KHK). Bei 8 Patienten sollte vor einem abdominellen operativen Eingriff eine KHK ausgeschlossen werden. Die Wissenschaftler verabreichten vor der Untersuchung keine ß-Blocker und schlossen Patienten mit erhöhter oder irregulärer Herzfrequenz von der Studie aus.

Sie unterteilten das Patientenkollektiv gemäß ihrer Herzfrequenz in 4 Gruppen:

Patienten mit einer Herzfrequenz unter 60 Schlägen/min (n = 20), zwischen 60 und 70 Schlägen/min (n = 16), zwischen 70 und 80 Schlägen/min (n = 11) und einer Frequenz von über 80 Schlägen/min (n = 13). Die durchschnittliche Herzfrequenz belief sich dementsprechend auf 69 Schläge/min. Zwischen den 4 Gruppen gab es bezüglich Alter, Geschlecht und BMI keine Unterschiede. In 5%-Schritten wurden insgesamt 13 Bilddaten zwischen 20% und 80% des R-R-Intervalls berechnet.

2 unabhängige Untersucher evaluierten die Bildqualität jedes Koronarsegmentes in jedem untersuchten Intervall und teilten sie auf einer Skala von 1 (keine Bewegungsartefakte) bis 4 (nicht auswertbar) ein. 97,8% aller Segmente (763 von 780) zeigten dabei eine diagnostische Bildqualität (Score 1-3). Insgesamt ergab das 70%-R-R-Intervall die beste Bildqualität.

Das engste Rekonstruktionsfenster mit diagnostischer Bildqualität betrug 60-70% bei Herzfrequenzen von unter 60 Schlägen/min, 60-80% bei Frequenzen von 60-70 Schlägen/min und 55-80% bei Frequenzen zwischen 70 und 80 Schlägen/min. Frequenzen von mehr als 80 Schlägen/min erforderten eine Fensterung von 30-80% des R-R-Intervalls.

Obwohl höhere Herzfrequenzen die Bildqualität beeinträchtigen, zeigten sich Bewegungsartefakte hauptsächlich durch Unschärfe kleinerer Gefäßwände, ohne einen signifikanten Einfluss auf die Bildqualität zu haben.

    >