NOTARZT 2007; 23(2): 53-55
DOI: 10.1055/s-2006-940195
Fortbildung
Der toxikologische Notfall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wohin? - Indikation zur Intensivtherapie nach Intoxikation

F.  Martens1
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Nephrologie und internistische Intensivmedizin (Direktor: Prof. Dr. Ulrich Frei), Berlin
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Publication Date:
20 April 2007 (online)

Fall 1

Alarm des Notarztes mit dem Stichwort „Plötzliche Bewusstlosigkeit”. Im Schlafraum eines Männerwohnheims findet er einen etwa 30-jährigen Mann auf dem Boden liegend vor. Rettungssanitäter hatten diesem bereits eine Sauerstoffmaske aufgesetzt, weil er ziemlich zyanotisch gewesen sei und den Blutzucker mit 90 mg/dl bestimmt. Nähere Angaben zur Vorgeschichte sind von den mitwohnenden, verwahrlost wirkenden Männern nicht zu erhalten. Der Leiter der Einrichtung hatte den Rettungsdienst gerufen, weil der Patient zuckend auf dem Boden vorgefunden worden sei. Während des Legens eines periphervenösen Zuganges beginnt der Patient erneut tonisch-klonisch zu krampfen. Nach Gabe von Diazepam sistiert der Krampf - etwa 10 min später klart der Patient langsam auf und kann zumindest seinen Namen nennen. Auf der Fahrt zum Krankenhaus erfährt der Notarzt von einer „gewaltigen Sauferei” die der Patient am Vorabend mit Freunden bestritten habe.

Literatur

  • 1 Henderson A, Wright M, Pond S M. Experience with 732 acute overdose patients admitted to an intensive care unit over six years.  Med J Austral. 1993;  158 28-30
  • 2 Viertel A, Weidmann E, Brodt H R. Akute Vergiftungen in der internistischen Intensivmedizin.  DMW. 2001;  126 1159-1163
  • 3 Brett A S. et al . Predicting the clinical course of intentional drug overdose.  Arch Int Med. 1987;  147 133-137
  • 4 Bosse G M, Matyunas N J. Delayed Toxidromes.  J Emerg Med. 1999;  17 679-690

Priv.-Doz. Dr. Frank Martens

Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Nephrologie und internistische Intensivmedizin

Augustenburger Platz 1

13353 Berlin

Email: frank.martens@charite.de

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