Zeitschrift für Palliativmedizin 2005; 6 - 77
DOI: 10.1055/s-2005-865471

Wie erleben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Teammitgliedern auf einer Palliativstation

J Scherrer 1, R Retschitzegger 1
  • 1Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried/I., Österreich

Auf der Palliativstation besteht seit Februar 2000 ein Team ehrenamtlicher HelferInnen. Nach einer 3-monatigen Vorbereitungszeit startete eine Gruppe von 16 Personen. Die inhaltliche Arbeit, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und zeitlicher Einsatz wurden im Vorfeld diskutiert und schriftlich in Form eines Konzeptes fixiert. Mittlerweile wuchs die Gruppe auf 20 HelferInnen an. Ziel der Untersuchung ist es, die Befindlichkeit mit dem speziellen Augenmerk auf die Beziehung zu den Mitgliedern des hauptamtlichen Teams in Erfahrung zu bringen. Methodik: Die ehrenamtlichen HelferInnen erhielten einen Fragebogen: Was sind die Wünsche von Ehrenamtlichen an die Hauptamtlichen? Was brauchen Ehrenamtliche um effizient mit Hauptamtlichen zusammenarbeiten zu können? Wo liegen die Ursachen für Konflikte im Umgang mit dem hauptamtlichen Personal? Was wirkt sich positiv auf die Zusammenarbeit aus? Was brauchen Ehrenamtliche, um sich als wichtige Teammitglieder zu fühlen? Ergebnisse: Insgesamt zeigte sich, dass die Zusammenarbeit mit dem hauptamtlichen Personal als sehr gut empfunden wird. Auf die Wünsche und Bedürfnisse wird im Poster näher eingegangen. Es stellte sich heraus, dass die wesentlichen Voraussetzungen für gelingende Zusammenarbeit genau definierte Rahmenbedingungen, regelmäßige Begleitung und Koordination der Gruppe durch fixe Ansprechpersonen im hauptamtlichen Team sind. Dies ist notwendig, um die Wertschätzung ehrenamtlicher Tätigkeit zu transportieren, um Unsicherheiten und drohende Konflikte ehestmöglich zu erkennen und zu reagieren. Schlussfolgerung: Nach nunmehr 5-jähriger Erfahrung sind die ehrenamtlichen HelferInnen zu einer wichtigen Säule in der Versorgung der PatientInnen geworden. Anfängliche Befürchtungen von „störenden Einflüssen“ haben sich nicht bewahrheitet. Die Zusammenarbeit bedarf allerdings einer regelmäßigen sorgfältigen Pflege. So ist es möglich, dass eine effiziente und kommunikative Zusammenarbeit aufrecht erhalten werden kann.