Geburtshilfe Frauenheilkd 1999; 59(7): 373-376
DOI: 10.1055/s-1999-15378
Fallbericht

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Management eines Dysgerminoms in der Schwangerschaft

Management of a Dysgerminoma During Pregnancy: A Case ReportE. Schleußner, C. Kähler, H. Nöschel, M. Possover, H.-J. Seewald
  • Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Abt. Geburtshilfe, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Publication Date:
31 December 1999 (online)

Zusammenfassung

Maligne Erkrankungen treten nur sehr selten während einer Schwangerschaft auf, sind aber immer mit einer schwierigen Abwägung zwischen der notwendigen Therapie und deren Risiken für den Feten verbunden. Die vorliegende Kasuistik berichtet über das therapeutische Management eines Dysgerminoms, das während des II. Trimenons entdeckt wurde. Nach operativer Entfernung des vom rechten Ovar ausgehenden ca. 17cm großen zystisch-soliden Tumors unter Erhaltung der Schwangerschaft in der 29. SSW erhielt die Patientin in der 31. und 35. SSW zwei Zyklen Polychemotherapie mit Carboplatin/Etoposid, die subjektiv gut toleriert wurden. Der fetale Zustand blieb bis auf eine verminderte Wachstumsdynamik unauffällig. Am Termin wurde ein hypotrophes lebensfrisches Mädchen ohne jegliche klinische Auffälligkeiten spontan geboren. Eine second-look Laparoskopie mit iliakaler und paraaortaler Lymphonodektomie und multiplen Peritonealbiopsien drei Monate post partum erbrachte keinen Anhalt für Tumorgewebe. Anhand des Fallberichtes werden die Möglichkeiten und Risiken einer Zytostatikatherapie in graviditate diskutiert.

Management of a Dysgerminoma During Pregnancy: A Case Report

We describe the management of an ovarian dysgerminoma detected in the second trimester. A 17-cm ovarian tumor was removed at 29 weeks' gestation while maintaining the pregnancy. Histology showed an ovarian dysgerminoma. Two courses of chemotherapy (carboplatin and etoposide) were administered at 31 and 35 weeks' gestation. Apart from intrauterine growth retardation, chemotherapy was well tolerated by the mother and the fetus. A healthy small-for-date girl was delivered vaginaily at term. Three months postpartum second-look laparoscopy with iliac and paraaortic lymphadenectomy and multiple peritoneal biopsies showed no evidence of disease.

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