PPH 2016; 22(04): 229
DOI: 10.1055/s-0042-107403
Rund um die Psychiatrie
Aktuelle Pflegeliteratur zum Thema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dudas S. Denken Sie doch selber! Wie Sie Ihre persönliche Einschaltquote erhöhen

Contributor(s):
Carina Quast
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Publication History

Publication Date:
22 July 2016 (online)

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(Midas Verlag AG)

Wer hinterfragt schon, was uns täglich in den Medien und der Werbung serviert wird? Was erleben wir eigentlich noch selbst in unserem Leben, und wo sind wir nur noch Zuschauer? Wie schafft es das Fernsehen, dass wir nicht den Aus-Knopf drücken? Und warum lassen wir uns so einfach manipulieren?

Stefan Dudas, Speaker, Trainer, Coach, Autor und selbst lange Zeit in der Medienbranche tätig, fordert: Raus aus dem Instant-Leben und rein in die eigene lebenswerte Realität!

Der Schweizer, der in Luzern lebt, hat den Ruf, den Wahnsinn des Alltags mit Tiefsinn und Humor auf den Punkt zu bringen.

In seinem Buch „Denken Sie doch selber! Wie Sie Ihre persönliche Einschaltquote erhöhen“ (www.denken-sie-doch-selber.com), das zur Leipziger Buchmesse 2016 in zweiter erweiterter Auflage erschienen ist, enthüllt der Autor, wie wir von der Kunst der Medieninszenierung etwas für unser Leben lernen und für den eigenen persönlichen und beruflichen Erfolg anwenden können.

Auf humorvolle und tiefsinnige Art analysiert er die Unterhaltungs- und Werbe-industrie und fördert Erstaunliches zutage: Was Tütensuppen mit unserem Leben gemein haben, dass Macho und Softi out sind und das neue Männerbild der Maftie ist und was ein Shampoo mit Tigergras-Extrakt mit unserem Entscheidungsverhalten zu tun hat.

Stefan Dudas ruft dazu auf, „die Unterhaltung zu überleben und das Leben (wieder) einzuschalten!“. Denn das bedeutet, sich aus alten, vorgekauten Denkmustern zu befreien, die Einstellung zu Schönheit, Sex, Geld, Macht und Beziehung zu überdenken, eigene Werte zu bilden und so zu Selbstbewusstsein, Tiefe und Sinn zu finden.

„Verstehen wir die Verführungsmechanismen der Medien, fallen wir nicht mehr darauf herein und können unser Leben initiativ, spannend und werterfüllt inszenieren“, so Stefan Dudas. Sein Buch gibt Antworten darauf, was wir vom Fernsehen fürs Leben lernen können, ohne zu verblöden – mit viel Humor, Wortwitz und Tiefgang.

Carina Quast

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(Stefan Dudas)
Buchauszug

Wissen Sie, warum es die Sendung „Raus aus den Schulden“ gibt und nicht eine Sendung „Rein in die Turnschuhe“? Weil der Mensch sich tendenziell eher nach unten orientiert. Sehen wir überschuldete Menschen, geht es uns gut: Wir schauen gerne den Leuten zu, um mitzuerleben, ob sie es aus den tiefroten Zahlen schaffen. Oder wir amüsieren uns über eine Sendung, in der Menschen, die mindestens 100 Kilo Übergewicht haben, darum kämpfen, ein paar Kilo abzunehmen. Denen geht es ja viel schlechter. Ich dagegen habe ja nur vielleicht fünf oder zehn Kilo zu viel. Aber die …

Bemerken Sie, wie das läuft? Würden in diesen Sendungen Menschen gezeigt, die fit sind, regelmäßig um fünf Uhr aufstehen, um eineinhalb Stunden zu joggen, weil sie auf einen Marathon trainieren, würde sich das niemand ansehen. Weil das die Menschen daran erinnert, was sie eigentlich auch schon lange tun sollten, und weil sie dann ein schlechtes Gewissen bekämen.

So einfach funktioniert dieses Spiel. Und die TV-Macher wissen das natürlich – und zeigen uns nur das, was wir auch sehen wollen. Die Einschaltquote entscheidet.

Wir entscheiden

Sich nach unten zu orientieren ist zwar einfacher und tut nie weh. Aber nur, wenn man sich nach oben orientiert, haben wir die Möglichkeit zu wachsen. Wir sehen dann, was wir noch alles erreichen können.

Lebt man bewusst, nimmt man die kleinen Dinge im Leben wieder wahr. Das Lächeln einer Person. Die Natur. Den eigenen Körper und die Gesundheit. Den Partner oder die Partnerin.