Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1647157
Funktionelle Einschränkungen, Frailty und Lebensqualität bei mangelernährten, geriatrischen Patienten zum Zeitpunkt der Krankenhausentlassung
Publication History
Publication Date:
04 June 2018 (online)
Fragestellung:
Hospitalisierte geriatrische Patienten haben häufig einen schlechten Ernährungszustand, der mit einer erhöhten Komplikationsrate und verminderten Lebensqualität einhergeht.
Wir untersuchten funktionelle Einschränkungen, Frailty-Status und Lebensqualität bei geriatrischen Patienten einer akut-geriatrischen Klinik, die ein Risiko für eine Mangelernährung oder eine bestehende Mangelernährung aufwiesen, vor Entlassung in die Häuslichkeit.
Methodik:
Mangelernährung wurde bei Patienten ohne kognitive Einschränkungen anhand des Mini Nutritional Assessment-Short Form (MNA-SF) identifiziert (Risiko: 8 – 11 Punkte, Mangelernährung: < 8 Punkte). Frailty wurde nach den Fried-Kriterien bewertet (Fried 2001). Hierfür wurden maximale isometrische Handkraft mittels Dynamometrie und Gehzeit gemessen sowie Gewichtsverlust, Erschöpfung und physische Aktivität standardisiert erfragt. Selbst-berichtete funktionelle Einschränkungen wurden mithilfe des Fragebogens der Longitudinal Amsterdam Aging Study (LASA) evaluiert. Lebensqualität wurde anhand des EQ5D5L-Index (5 Stufen: Mobilität, Selbstversorgung, Aktivität, Schmerzen, Angst) und Visual Analogue Scale (EQ-VAS) bewertet.
Ergebnis:
Es wurden 204 Patienten in die Analyse eingeschlossen (77,5 ± 6,3 Jahre, 59,8% Frauen), davon hatten 106 (52,0%) ein Mangelernährungsrisiko und 97 (47,5%) eine Mangelernährung. Mangelernährte Patienten waren häufiger frail als die mit einem Risiko (60 (30,8%) vs. 30 (15,4%), p < 0,001). Selbst-berichtete funktionelle Einschränkungen waren bei Patienten mit Mangelernährung stärker ausgeprägt (17,3 ± 6,2 vs. 14,3 ± 5,6 von max. 30 Punkten, p = 0,001), während sich die Lebensqualität nicht signifikant unterschied (EQ5D5L-Index und EQVAS). Betrachtet man die einzelnen Stufen des EQ5D5L-Index, gaben Patienten mehrheitlich an, Probleme zu haben (s. Abb. 1).
Schlussfolgerung:
Mangelernährte Patienten wiesen sowohl objektiv gemessene als auch subjektiv berichtete Einschränkungen auf, unterschieden sich aber nicht bezüglich der Lebensqualität im Vergleich zu Patienten mit einem Mangelernährungsrisiko.