PiD - Psychotherapie im Dialog 2012; 13(1): 16-21
DOI: 10.1055/s-0031-1298925
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mit Karte und Kompass – OPD im Alltag

Johannes  C.  Ehrenthal
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 March 2012 (online)

Zusammenfassung

Klinische Diagnostik steht immer vor der Herausforderung, entweder allgemeinverständlich, aber für den Einzelfall irrelevant, oder aber hoch personalisiert, jedoch kaum noch von außen nachvollziehbar zu sein. Einen Lösungsversuch für dieses Dilemma bietet seit etwas mehr als 15 Jahren die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD). Die OPD ergänzt aus psychodynamischer Perspektive die rein deskriptive Symptomdiagnostik um die Bereiche Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen, maladaptive Beziehungsmuster, lebensgeschichtlich wirksame innere Konflikte und strukturelle Einschränkungen der Persönlichkeit. Diese multiaxiale Herangehensweise ermöglicht nicht nur einen entsprechenden Befund, sondern kann direkt die therapeutische Arbeit unterstützen. Im Beitrag sollen Chancen der OPD-Diagnostik für eine Verbesserung von Indikationsstellung, Therapieplanung und Gestaltung der therapeutischen Beziehung skizziert werden.

Literatur

  • 1 Arbeitskreis OPD Hrsg. Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung.. Bern: Huber; 2006
  • 2 Caspar F. Beziehungen und Probleme verstehen. Eine Einführung in die psychotherapeutische Plananalyse.. Bern: Huber; 2007
  • 3 Erhardt I, Mertens W, Benecke C et al. Klinische Praxis und formalisierte Diagnostik: Lässt sich der Bericht für den Gutachter mit einem OPD-Rating vergleichen?.  Psychotherapie und Sozialwissenschaft. 2010;  12 79-106
  • 4 Grande T. Therapeutische Haltungen im Umgang mit „Struktur“ und „Konflikt“.. In: Rudolf G, Grande T, Henningsen P, Hrsg Die Struktur der Persönlichkeit. Vom theoretischen Verständnis zur therapeutischen Anwendung des psychodynamischen Strukturkonzepts.. Stuttgart: Schattauer; 2002: 236-248
  • 5 Grande T, Dilg R, Jakobsen T et al. Structural change as a predictor of long-term follow-up outcome.  Psychother Res. 2009;  19 344-357
  • 6 Rudolf G. Psychodynamische Psychotherapie. Die Arbeit an Konflikt, Struktur und Trauma.. Stuttgart: Schattauer; 2010
  • 7 Schauenburg H, Dinger U, Komo-Lang M et al. Der OPD-Strukturfragebogen (OPD-SF).. In: Döring S, Hörz S, Hrsg Handbuch der Strukturdiagnostik. Konzepte, Instrumente, Praxis.. Stuttgart: Schattauer; im Druck
  • 8 Zimmermann J, Ehrenthal J C, Hörtz S et al. Neue Validierungsstudien der OPD-2.  Psychotherapeut. 2010;  55 69-73

Dr. phil. Johannes C. Ehrenthal

Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Thibautstraße 2

69115 Heidelberg

Email: johannes.ehrenthal@med.uni-heidelberg.de

    >