Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72(7): 575-577
DOI: 10.1055/s-0031-1298552
Aktuell diskutiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Proof-of-Principle: Online-Screening-Instrument. Breast Cancer Recruitment Module – Unterstützung bei Patientenauswahl für adjuvante Therapiestudien

Benjamin A. Kansy
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen
,
Christian W. Wallwiener
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Adam Kasperkowiak
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Julia K. Kansy
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
4   Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
Florian Andrei Taran
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Andreas Hartkopf
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Tanja Fehm
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Diethelm Wallwiener
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
,
Sara Brucker
1   Abteilung für Gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Tübingen, Universität Tübingen, Tübingen
5   Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg, Universität Tübingen, Tübingen
,
Markus Wallwiener
3   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 July 2012 (online)

Klinische Studien haben sich in den vergangenen Jahren weiterhin als wesentlicher Bestandteil des klinischen Behandlungsspektrums etabliert, um eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Therapie sicherzustellen und innovative Ansätze rascher in die klinische Routine zu transferieren. Noch immer werden im klinischen Alltag jedoch weniger als die Hälfte der potenziell geeigneten Patienten klinischen Studien zugeführt [1].

Diese Herausforderung wird zunehmend eminenter, da der Anteil an Studien mit zielgerichteten Therapien („targeted therapies“) stetig wächst und die Richtlinien für zertifizierte Brustzentren verlangen, dass 3 Jahre nach Zertifizierung der Anteil von Studienpatientinnen mindestens 20 % aller Primärfälle beträgt [2, 3].

Lediglich 8 % der Medikamente, welche in klinischen Studien (ab Phase I) geprüft werden, erlangen letztlich eine Zulassung. Diese Quote ist bei der Entwicklung von Krebsmedikamenten sogar noch geringer [4].

Um die ausreichende statistische Aussagekraft klinischer Studien zu gewährleisten, sind der Rekrutierungsprozess und die Auswahl geeigneter Probanden von entscheidender Bedeutung [5]. In einer Analyse von 114 Studien erreichten jedoch weniger als ein Drittel der Studien (31 %) die anfängliche Zielgröße [6]. Bei 47 Studien (41 %) begann der Rekrutierungsprozess verzögert, und in 77 Studien (63 %) wurden Probleme bei der Rekrutierung beobachtet [7]. Vor diesem Hintergrund besteht ein großer Bedarf zur Optimierung der Studienrekrutierung im Klinikalltag. Zur besseren, internetbasierten Vernetzung von Studiengruppen und Rekrutierung von Studienteilnehmerinnen initiierte die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) deswegen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg (IFG) das Internetportal und Studienregister www.brustkrebs-studien.de [8].