physiopraxis 2010; 8(11/12): 16-17
DOI: 10.1055/s-0030-1270102
physiowissenschaft

Zerebralparese – Forciertes Üben unterstützt Behandlung mit Botox

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Publication Date:
29 November 2010 (online)

 

Wenn Kinder mit zerebralparetisch bedingter Hemiparese nach einer Botulinumtoxin A-Injektion intensiv trainieren, können sie ihren betroffenen Arm besser im Alltag einsetzen.

Insgesamt nahmen 32 Kinder an der randomisierten kontrollierten Studie teil, die eine koreanische Forschergruppe um E.S. Park von der Universität Seoul, Südkorea, durchführte. Die Probanden waren zwischen einem und neun Jahren alt und bekamen spastiklindernde Injektionen mit Botulinumtoxin A. Die Autoren teilten die Teilnehmer in zwei Gruppen auf: Eine Gruppe erhielt zusätzlich ein modifiziertes Constraint-induced-Movement-Therapy-Programm (CIMT). Dabei hinderte eine Orthese die Kinder drei Wochen lang daran, ihren nicht betroffenen Arm im Alltag einzusetzen. Zudem übten diese Kinder eine Stunde pro Tag physio- und ergotherapeutisch. Die übrigen Patienten erhielten keine Bewegungstherapie. Die Forscher untersuchten, wie sich der Muskeltonus der oberen Extremität, die Bewegungsmuster sowie die Qualität und Quantität von alltäglichen Bewegungen veränderten. Muskeltonus und Bewegungsmuster verbesserten sich in beiden Gruppen gleichermaßen. Die Betroffenen, die zusätzlich zu der medikamentösen Intervention forciert trainierten, profitierten allerdings stärker bezüglich ihrer Bewegungsqualität und -quantität im Alltag.

Constraint-induced Movement Therapy in Kombination mit einer Botulinumtoxintherapie stellt somit eine vielversprechende Behandlung bei Kindern mit zerebralparetisch bedingter Hemiparese dar.

hoth

Neuropediatrics 2009; 40: 269–274

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