Zeitschrift für Palliativmedizin 2009; 10(1): 16
DOI: 10.1055/s-0029-1215923
Pflege
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Publication Date:
23 March 2009 (online)

 

Martina Kern, Rubrikenherausgeberin

die Palliativmedizin und -pflege begann in Deutschland Ende der 80er-Jahre nicht mit Konzepten, nicht mit Vorüberlegungen, sondern mit der Tat. Da die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen nicht mehr wie in der Vergangenheit weitergehen konnte, mussten wir beginnen mit einer gesunden Portion Intuition, ohne einen Auftrag von irgendjemandem, altvertraute Standards verlassend, quer denkend und handelnd, ohne große Vorgaben. Das Ergebnis gab uns recht. Es kostete Kraft, aber gab uns auch Kraft: zu sehen, wie sich die unmittelbare Patientenversorgung veränderte, wie noch etwas zu tun war, wenn nichts mehr zu machen war. Kraft gaben auch die dankbaren Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen, das eigene Gefühl, mit dieser Idee auf dem richtigen Weg zu sein. Später kamen das Bewusstsein, die Notwendigkeit und Verpflichtung hinzu, das Erlebte in Worte und Konzepte zu fassen und damit aus dem Subjektiven zu entlassen und auch strukturell zu verankern.

Sichtbar nun auch mit einer eigenen Rubrik "Pflege" in der Zeitschrift für Palliativmedizin melden wir Pflegenden uns zu Wort. In jeder Ausgabe werden pflegerelevante Themen bearbeitet, die auf unterschiedlichen Ebenen verortet sind. Eines wird jedoch immer darunter sein: praktische Hinweise, die uns im Tun und in der Tat bestärken und konkrete Hilfe anbieten. In dieser Ausgabe wird es ein Schema zur Entscheidungsfindung in der Behandlung von Patienten mit Dekubitalulzerationen sein. Darüber hinaus möchten wir die Entwicklung in der palliativpflegerischen Lehre vorstellen, die einen Beitrag zur flächendeckenden Versorgung von Palliativpatienten leistet.

In diesem Sinn viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Martina Kern

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