14.06.2017 | Übersichten
Prävention von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen in Altenpflegeheimen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2018
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Hintergrund
Nosokomiale Infektionen und multiresistente Erreger sind weltweit eine zunehmende Problematik in Altenpflegeheimen. Daher müssen neue Konzepte zur Infektkontrolle entwickelt werden.
Ziel der Arbeit
Dieser Artikel zeigt einen Überblick über Infektionen in Altenpflegeheimen, deren medizinische Versorgung und bisherige Maßnahmen zur Infektionsprävention.
Material und Methoden
Die Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche unter Einbeziehung der Literaturdatenbank PubMed. Dabei wurden insbesondere wissenschaftliche Untersuchungen zur Prävalenz von nosokomialen Infektionen in deutschen Altenpflegeheimen, Publikationen zur medizinischen Versorgung von Langzeitpflegeeinrichtungen und internationale Studien zur Infektionsprävention ausgewertet.
Ergebnisse
Die Grundlage für eine effektive Reduzierung von Infektionen ist die Einführung eines Surveillance-Systems. Dabei geben alle beteiligten medizinischen Fachkräfte regelmäßig eine Rückmeldung zur lokalen Infektions- und Resistenzlage und dem Vorhandensein von Risikofaktoren wie z. B. Harnwegskatheter oder chronische Wunden. Nur so können gezielt Antibiotikastrategien angepasst und die Effektivität von Präventionsmaßnahmen wie Händedesinfektion kontinuierlich überprüft werden. Bisher waren insbesondere multimodale, interdisziplinäre Präventionsvorhaben erfolgreich. Dazu gehörten regelmäßige Personalschulungen, Reduzierung von Harnwegskathetern sowie ein rationaler Einsatz von Antibiotika.
Diskussion
Die meisten Präventionsmodelle wurden bisher in Krankenhäusern getestet. Eine mögliche Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Infektionsprävention in Langzeitpflegeeinrichtungen ist bisher kaum untersucht. Daher sind unbedingt weitere Studien zur Infektkontrolle in Altenpflegeheimen notwendig.
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