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30.10.2018 | Originalien
Potenziale betreuter Urlaube für die Stabilisierung häuslicher Pflegearrangements
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2019
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Hintergrund
Häusliche Pflegearrangements von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, gehen für Pflegende und Gepflegte mit vielfältigen Belastungen einher, die schließlich die häusliche Versorgung gefährden können. In dem Kooperationsprojekt ESPRIT, gefördert vom BMG April 2016–März 2018, wurde deshalb untersucht, ob und welche entlastenden Wirkungen betreute Urlaube für pflegebedürftige Menschen und ihre Pflegepersonen (sog. Tandems) auf die Stabilität häuslicher Pflegearrangements entfalten. Dazu wurden 7 von den kooperierenden Alzheimer-Gesellschaften organisierte und durchgeführte Urlaube evaluiert.
Methode
In einem Mixed-methods-Design wurden die Wirkungen der Urlaube sowie der Aufwand für die Durchführung evaluiert. Dazu wurden teilnehmende Beobachtungen und Gruppendiskussionen mit Angehörigen bei fünf Urlauben durchgeführt. Mittels Fragebogenerhebungen zu 4 Zeitpunkten über 12 Monate wurden Daten von 59 Tandems zur Wirkung von insgesamt 7 Urlauben und zur Entwicklung der Pflegearrangements erfasst. Außerdem dokumentierten die Urlaubsanbieter ihren Arbeitsaufwand bei der Vor- und Nachbereitung.
Ergebnisse
Die Urlaube verbessern die Kompetenzen der Pflegenden zur Bewältigung des Pflegealltags auf unterschiedliche Weise. In der Folge nahm die Nutzung entlastender professioneller Angebote zu. Erholung, Kompetenzzuwachs und Anpassungen im Care-Mix tragen zur Entlastung und somit zur Stabilisierung des ambulanten Pflegesettings bei. Eine Förderung der Urlaubsanbieter bei der bislang nichtrefinanzierten Organisation erscheint daher gerechtfertigt.