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09.03.2020 | Politik | Nachrichten

Überschaubare Zuwanderung bei Ärzten und Pflegekräften

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Gerade einmal 7300 Ärzten und 10.350 Pflegekräften aus dem Ausland wurde 2018 ihr Berufsabschluss anerkannt.

Ausländische Pflegekräfte sollen helfen, die Personallücken in Kliniken und Pflegeheimen abzumildern. Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) engagiert sich in diesem Bereich: Über „Triple Win“, ein Projekt mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sollen Fachkräfte aus Bosnien und Herzegowina, Serbien, den Philippinen und Tunesien angeworben werden.

Seit 2013 sind bislang aber nur 3577 Pflegekräfte nach Deutschland vermittelt worden. Die meisten davon, nämlich 2088 von den Philippinen, wie die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion berichtet.

Kooperation mit Vietnam

Seit 2019 würden die BA und die GIZ zudem mit dem Partnerland Vietnam kooperieren. Hierbei gehe es, so die Bundesregierung, aber darum, angehende Pflegekräfte in eine Berufsausbildung in Deutschland zu vermitteln. Derzeit würden 107 Teilnehmer den zugehörigen Deutschsprachkurs in Vietnam besuchen.

Dabei ist die Vermittlung über „Triple Win“ für die Kliniken oder Pflegeheime als Arbeitgeber mit Kosten von schätzungsweise 8000 bis 10.000 Euro – einschließlich der Anerkennung als Pflegekraft in Deutschland – verbunden, heißt es.

Häufiges Problem: Gleichwertigkeitsprüfungen

Das Problem für viele ausländische Fachkräfte, auch Ärzte, ist oft die Gleichwertigkeitsprüfung der Berufsabschlüsse. Wie die Bundesregierung berichtet, wurde von 2016 bis 2018 im Schnitt bei der Hälfte der Anerkennungsanträge von philippischen Pflegekräften die volle Gleichwertigkeit festgestellt. Allerdings gut ein Drittel davon erst nach erfolgreicher Absolvierung einer Ausgleichsmaßnahme.

Dennoch ist auch schon vor den neuen Regeln des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, mit dem die Prüfverfahren beschleunigt werden sollen, die Zahl der anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen gestiegen.

2018 zählte das Statistische Bundesamt bei Pflegekräften 10 350 anerkannte Abschlüsse, fast doppelt so viele wie 2016 (5600). Bei den Ärzten stieg die Zahl der anerkannten ausländischen Qualifikationen auf 7300 (2016: 5700).

Damit machten die Gesundheitsberufe 2018 nahezu die Hälfte aller anerkannten ausländischen Qualifikationen (36.400) aus. (reh)

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