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24.05.2018 | Politik | Nachrichten

Zustimmung für Pläne von Westerfellhaus

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Die Anreize, mit denen Andreas Westerfellhaus kurzfristig dem Personalnotstand in der Pflege begegnen will, stoßen weitgehend auf Zustimmung. Das Deutsche Institut für Angewandte Pflegeforschung (DIP) sieht darin gar den Auftakt zu einem Masterplan.

Andreas Westerfellhaus © Kai Abresch Photography

„Es wird höchste Zeit, dass das angekündigte Sofortprogramm der Bundesregierung für die Pflege nun auch kommt. Die Vorschläge von Westerfellhaus gehen in die richtige Richtung“, bewertete Professor Frank Weidner, Direktor des DIP in Köln, die Initiative des Pflegebevollmächtigten.

Immer mehr Menschen in der Pflege würden in immer mehr Teilzeitbeschäftigungen arbeiten, so Weidner. Seit 1999 sei letztlich das Potenzial von 100.000 Vollzeitstellen verlorengegangen, rechnet das DIP vor. Rund 700.000 Beschäftigte seien im Schnitt mit 60% teilzeitbeschäftigt. Bei Umsetzung des Vorschlags „80% Arbeit – 100% Lohn“ rechnen die Kölner Pflegeforscher mit einer deutlichen Entlastung und Belebung des Pflegearbeitsmarktes. Auch die angeregten Prämien für Berufsrückkehrer und Ausbildungsabsolventen könnten zusätzliche und schnell wirksame Anreize für mehr Beschäftigung schaffen.

Geld allein reicht nicht

DPR-Präsident Franz Wagner begrüßte ebenfalls die Initiative des Pflegebevollmächtigten: „Es ist ein erfreuliches Signal in die Berufsgruppe, dass die Bundesregierung erste konkrete Schritte unternehmen will, die Berufsflucht aus der Pflege zu stoppen.“  Als „besonders innovativ“ bewertete Wagner die vorgeschlagene Teilzeitlösung bei vollem Lohnausgleich. Diese sei auch ein wichtiges Angebot für diejenigen, die trotz widriger Umstände im Beruf ausgehalten haben.

Dennoch reichten die vorgeschlagenen Maßnahmen aus Sicht von Wagner nicht aus. Nur durch bessere Arbeitsbedingungen könnte der Trend zum stufenweisen oder vollständigen Ausstieg aus der Pflege umgedreht werden.

Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) signalisierte in einer Mitteilung Zustimmung zu den Vorschlägen von Westerfellhaus. Die Initiative könnte ein wichtiger Baustein für eine Kehrtwende beim Exodus aus den Pflegeberufen sein, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Mit finanziellen Anreizen allein sei es aber nicht getan. Nur für Geld komme niemand an einen Arbeitsplatz zurück, aus dem er wegen Überlastung geflüchtet sei. Bienstein: „Da muss deutlich mehr getan werden.“

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