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23.09.2021 | Politik | Nachrichten

Zehn Forderungen für eine bessere Pflege

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Das „Bündnis für Gute Pflege“ beklagt auch zehn Jahre nach seiner Gründung einen riesigen Reformstau in der Pflege. Mit zehn Kernforderungen wendet es sich an die künftige Bundesregierung und ruft zu grundlegenden Veränderungen auf.

Trotz vieler gesetzlicher Veränderungen bestehe nach wie vor dringender Reformbedarf – sowohl aus Sicht pflegebedürftiger Menschen, pflegender Angehöriger als auch beruflich Pflegender“, heißt es in einer Mitteilung anlässlich des zehnjährigen Bestehens.

Konkret fordert das Bündnis für Gute Pflege

  1. eine Senkung der Kosten für Pflegebedürftige sowie die Begrenzung der Eigenanteile
  2. die Sicherstellung einer nachhaltigen Pflegefinanzierung
  3. den Ausbau der unabhängigen Pflegeberatung
  4. Pflegebedürftigkeit durch Angebote der Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation zu verringern und zu verhindern
  5. die Gewährleistung von selbstbestimmter und qualitativ hochwertiger Pflege in allen Bereichen
  6. eine angemessene Versorgung von Menschen mit Demenz
  7. Unterstützung für pflegende Angehörige
  8. Faire Entlohnung und attraktive Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal
  9. Digitalisierung in der Pflege voranzutreiben
  10. Die Verankerung der Pflege als zentralen Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge.

Auch zur Ausgestaltung der Forderungen hat das Bündnis klare Vorstellungen. Der Zusammenschluss aus 23 Verbänden und Organisationen vertritt rund 13,6 Mio. Mitglieder. Bei seiner Gründung war das Bündnis angetreten, „um das Thema Pflege auf der politischen Agenda ganz nach vorne zu bringen“. 

Keine Zeit für ein "Weiter so"

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), einer der Bündnispartner, unterstreicht die Dringlichkeit politischen Handelns. In den letzten zehn Jahren sei viel zu wenig passiert: „Wir haben in der Pandemie alle noch einmal deutlich gesehen, wie sich der Mangel an Pflegefachpersonen auswirkt. Und dieser Mangel wird in den nächsten Jahren noch größer, während immer mehr Menschen professionelle Pflege brauchen werden“, erklärte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein am Dienstag. „Es bleibt hier wie beim Klimawandel keine Zeit für ein »Weiter so«.“ (ne)


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