Gesundheitsminister Spahn will, dass beim Pflegepersonal mehr in den Geldbeutel wandert. Auch ein konkretes Gehaltsziel nennt er.
Pflege soll sich finanziell mehr lohnen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn während der Eröffnung des Deutschen Pflegetages im März 2018.
Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, muss es aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für die Beschäftigten künftig Tarifverträge geben. Ziel sei "Tarifgebundenheit in allen Einrichtungen", sagte der CDU-Politiker am Montag im "Morgenmagazin" des ZDF.
"80 Prozent der Altenpflege-Einrichtungen sind nicht tarifgebunden. Und das wollen wir ändern, indem wir regelhaft zu einer Tarifbezahlung kommen", so der Gesundheitsminister. Das sei rechtlich schwierig, räumte Spahn ein.
"Anerkennung drückt sich ja nicht nur in Worten aus", betonte Spahn. "Die sind wichtig. Auch der Besuch der Kanzlerin, finde ich, ist ein starkes Zeichen. Aber es geht eben auch um Geld, um ein gutes Gehalt."
Konkretes Gehalt genannt
Gefragt, was ein Pfleger nach der Ausbildung seiner Ansicht nach verdienen sollte, antwortete der Minister, 2500 bis 3000 Euro sollten möglich sein. "Das ist zu oft nicht der Fall, wenn wir in Deutschland schauen." Er hätte außerdem gern weniger Leiharbeit in der Pflege und mehr feste Stellen in den Pflegeeinrichtungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht an diesem Montagnachmittag einen Pfleger in einem Altenheim in Paderborn. Sie löst damit ein Versprechen aus dem Wahlkampf ein. In einer Fernsehsendung hatte sie dem Fachpfleger Ferdi Cebi auf dessen Einladung hin zugesagt, ihn einmal bei seiner Tätigkeit zu begleiten. Cebi hatte ihr in der Sendung von Personalnot und schlechter Bezahlung in der Pflege berichtet. (dpa)