Wenn es keinen neuen Anlauf für eine allgemeine Impfpflicht gibt, will Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht "auf den Prüfstand stellen".
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek plädiert für einen neuen Anlauf zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht: „Uns allen muss klar sein: Am besten sind vulnerable Gruppen dann geschützt, wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen“, machte er am Ostermontag in einer Mitteilung des Staatsministeriums für Gesundheit deutlich.
Von der Bundesregierung forderte er einen erneuten Vorstoß für eine allgemeine Impfpflicht. Sollte dies nicht geschehen, gehöre auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht "auf den Prüfstand". „Alles andere wäre denjenigen gegenüber unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen“, erklärte Holetschek.
Der Gesundheitsminister verwies auf die bereits jetzt hohe Impfquote in bayrischen Pflegeeinrichtungen: Demnach sind knapp 92 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit mindestens grundimmunisiert. In den vergangenen drei Monaten sei die Impfquote gegenüber dem Jahresbeginn um rund 6 % angestiegen. Für Holetschek eine positive Entwicklung.
Mitarbeitende sind sich ihrer Verantwortung bewusst
Der Minister unterstrich, dass die Impfquote in der Pflege deutlich höher liege als in der Gesamtbevölkerung. Die Pflegekräfte seien sich ihrer Verantwortung bewusst. „Sie schützen nicht nur sich selbst und ihre Angehörigen, sondern eben auch all diejenigen, um die sie sich Tag für Tag kümmern.“
Am 7. April waren alle Gruppenanträge zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht im Bundestag gescheitert. Für einen neuen Anlauf, sah Bundeskanzler Olaf Scholz am 8. April keine Basis. (ne)