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27.09.2023 | Politik | Nachrichten

DPR-Präsidentin Christine Vogler

„Es gibt eine altbackene Vorstellung von Pflege“

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Die Politik zementiert nach wie vor überkommene Strukturen und Hierarchien im Gesundheitswesen. Das hat die Pflegeratspräsidentin Christine Vogler im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) kritisiert. Die Profession Pflege brauche Handlungsautonomie und dürfe kein Anhängsel der Medizin mehr sein.

© Reiner FreeseDPR-Präsidentin Christine Vogler fordert mehr Verantwortung für Pflegefachpersonen. © Reiner Freese

„Es gibt in Deutschland eine sehr altbackene Vorstellung von Pflege“ – mit deutlichen Worten hat DPR-Präsidentin Christine Vogler gegenüber dem RND die Lage der professionellen Pflege hierzulande umrissen.

Die bestehenden Regelungen und Strukturen des Gesundheitswesens schränken die Pflege aus Sicht von Vogler in ihrer professionellen Handlungsfähigkeit ein: „Pflegefachpersonen wollen die pflegerische Versorgung selbstständig ausführen. Das dürfen wir heute nicht.“

Als Beispiel verweist Vogler auf die Versorgung von Klienten mit diabetesbedingten Wunden. Eine qualifizierte Pflegefachperson wisse genau, welches Wundmaterial notwendig sei, wenn sich der Zustand verändere. Trotzdem sei sie auf eine Ärztin oder einen Arzt angewiesen, weil nur diese eine entsprechende Verordnung ausstellen dürfen.  

Ende der Arztzentriertheit

Mit dieser Arztzentriertheit müsse Schluss sein, unterstrich die DPR-Präsidentin. Die professionelle Pflege brauche Handlungsautonomie, damit sie auf Augenhöhe mit den Ärztinnen und Ärzten arbeiten könne.

Gleichzeitig räumte Vogler mit der Vorstellung auf, die Forderung nach mehr Verantwortung vertrage sich nicht mit dem Personalmangel in der Branche: „Mehr Verantwortung heißt nicht mehr Arbeit. Es bedeutet, seine Arbeit selbstständig und souverän ausüben zu können.“ Es gehe nicht darum ärztliche Aufgaben zu übernehmen. (ne)

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