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21.02.2023 | Politik | Nachrichten

Mehr Verantwortung für Pflegefachpersonen

DBfK: Notfallversorgung professionsübergreifend denken

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die Vorschläge zur Reform der Notfallversorgung als „weitsichtig“. Hierbei muss professionsübergreifend gedacht werden, fordert der Verband. 

© upixa / stock.adobe.comDer DBfK erwartet von der Politik Mut für die "weitsichtigen und notwendigen" Reformen in der Notfallversorgung. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nimmt die Reform der Notfall-Versorgung in Angriff. Grundlage sind die Vorschläge der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. In deren Plänen sollen Pflegefachpersonen deutlich mehr Verantwortung erhalten. 

„Die Analyse der Kommission zeigt, dass die bestehenden Probleme der Notfallversorgung auch durch die Fehlversorgung in anderen Gesundheitsbereichen begründet sind“, stellte DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper vergangene Woche fest. Es sei daher dringend notwendig, die Notfall- und Akutversorgung sektoren- und professionsübergreifend zu denken. Pflegerische Kompetenzen müssten dabei strukturell verankert werden.

Geht es nach der Regierungskommission, soll es künftig auch eine nicht-ärztliche „pflegerische Notfallversorgung“ geben. Einer Vielzahl von Patienten könne bereits so geholfen werden. Die Kommissionsmitglieder schlagen vor, Pflegefachpersonen für Notfallmedizin zu spezialisieren und entsprechende Studiengänge einzurichten. In Pilotkliniken soll der eigenständige Einsatz bei definierten Notfällen und Teilaspekten von Notfällen erprobt werden. Zudem plädiert die Kommission für den Aufbau einer wohnortnahen pflegerischen Notversorgung, wo beispielsweise Wundverbände gewechselt werden.

DBfK erwartet deutliche Verbesserungen für die Versorgung

Der DBfK begrüßt die zentrale Rolle, die die Regierungskommission den Pflegenden beimisst. Insbesondere hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen hätten die Kompetenz, den Versorgungsbedarf einzuschätzen und die Versorgung zu steuern, ist Klapper überzeugt. Auch von der vorgeschlagenen wohnortnahen pflegerische Notfallversorgung erwartet die DBfK-Präsidentin „deutliche Verbesserungen“ für die Patientinnen und Patienten: „Wir sehen, dass Menschen immer wieder in die Notaufnahmen kommen, weil sie nicht wissen, wo sie sonst Hilfe bekommen, oder weil sie mit einer chronischen Erkrankung schlecht versorgt sind.“

Hier müsse man bei den Strukturen der Primärversorgung ansetzen. Klapper betonte: „Gesundheitskioske in betroffenen Stadtteilen oder Primärversorgungszentren im ländlichen Raum, die interprofessionell arbeiten und von Community Health Nurses geleitet werden können, sind das Mittel der Wahl.“

Bundes- und Landesregierungen müssten jetzt zeigen, dass sie den Mut für diese weitsichtigen und notwendigen Reformen aufbringen. (ne)

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