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27.06.2022 | Politik | Nachrichten

Lauterbach verspricht Umsetzung der PPR 2.0

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In die seit Jahren anhaltende Diskussion um eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenhaus-Pflege kommt Bewegung. Am Rande der Gesundheitsministerkonferenz kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, noch vor der parlamentarischen Sommerpause erste Eckpunkte für eine PPR 2.0 vorzustellen.

Stress im Krankenhaus © vm / Getty Images / iStockDie PPR 2.0 muss aus Sicht des DPR so umgesetzt werden, dass die Pflegefachpersonen auch tatsächlich entlastet werden. 

„Die zentrale Forderung einer Personalbemessung teile ich. Wir werden die Pflegepersonal-Regelung PPR 2.0 einführen“, erklärte der Minister vergangene Woche vor rund 400 Teilnehmer*innen einer Verdi-Kundgebung in Magdeburg.

Auf die Details kommt es an 

DPR-Präsidentin Christine Vogler begrüßte am Freitag die Ankündigung des Ministers. Seit Jahren warte die Berufsgruppe auf ein Signal, um die prekäre Situation der Pflegefachpersonen im Krankenhaus zu verbessern. „Die PPR 2.0 ist dabei der Startpunkt, um eine gute Pflege am Bedarf der Patient*innen zu erreichen.“ 

Jetzt komme es darauf an, die PPR 2.0 so umzusetzen, dass deutliche Verbesserungen für die Pflegefachpersonen erreicht werden. Der vom DPR zusammen mit der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Krankenhausgesellschaft dazu im Januar 2020 vorgelegte Vorschlag müsse „Grundlage und Lastenheft“ für die jetzige Umsetzung sein.

Noch in diesem Jahr muss aus Sicht von Vogler damit begonnen werden, die PPR 2.0 zunächst in den Kalkulationskrankenhäusern einzuführen und dann schrittweise in ganz Deutschland anzuwenden. Auch die Erwachsenen- und Kinder-PPR 2.0 sowie das intensivpflegespezifische Instrument INPULS seien zeitgleich einzuführen.

Vogler: Personaldecke sukzessive aufbauen

Deutlich machte Vogler aber auch: „Entscheidend wird sein, dass die erwarteten Ergebnisse auch Konsequenzen nach sich ziehen. Die Personaldecke in der Pflege muss sukzessiv aufgebaut werden.“

Zuvor hatte bereits Sylvia Bühler vom Verdi Bundesvorstand angekündigt, man werde den Prozess konstruktiv und kritisch begleiten, „bis tatsächlich Entlastung bei den Beschäftigten angekommen ist.“ Dass Lauterbach nun anpacke, was sein Vorgänger Jens Spahn sträflich ignoriert habe, sei „überfällig“.

Den angekündigten Eckpunkten müsse zeitnah ein Gesetz folgen, das verbindliche und bedarfsgerechte Personalvorgaben für die Krankenpflege macht. (ne)


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